Zoha Zoya: „Je kürzer der Pitch, desto klarer musst Du sein“

Interview

5 Minuten

31.10.2024

Foto von Zoha Zoya in schwarz-weiß

Investorengelder fließen vor allem in Start-ups, die von weißen Männern gegründet werden. Nur 0,5 Prozent der VC-Finanzierungen gehen an „Women of Color“. Der Pitch AI Mentor von RG/A will dies ändern und bereitet Gründerinnen deshalb auf die üblichen 5-Minuten-Pitches mit Investoren vor. Ein Gespräch mit Zoha Zoya, Group Creative Director bei RG/A, die maßgeblich für Entwicklung und Einführung des Pitch AI Monitor verantwortlich ist.

Die gemeinnützige Organisation Founderland unterstützt Gründerinnen in Europa, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und Hautfarbe regelmäßig auf Hindernisse stoßen. Sie ebnet ihnen den Zugang zu Netzwerken, Investitionen und Ressourcen. In Zusammenarbeit mit der Agentur R/GA wurde jetzt auch der Pitch AI Mentor (PAM) entwickelt. Dieser zielt darauf ab, Women of Color auf Investoren-Pitches besser vorzubereiten. PAM ist eine sichere Online-Plattform, auf der Gründerinnen ihre Pitch-Präsentationen hochladen, simulierte Live-Pitch-Sessions mit virtuellen Investoren durchführen und sofort personalisiertes Feedback zu Aspekten wie Präsentation, Inhalt und Struktur erhalten können. Das Ziel von PAM ist es, die Finanzierungslücke zu schließen, da nur 0,5 Prozent der VC-Finanzierungen an Women of Color fließen. Mit dieser skalierbaren Lösung können mehr Gründerinnen ihre Pitches verbessern und sich besser auf reale Investorengespräche vorbereiten​

Ein Gespräch mit Zoha Zoya, Group Creative Director bei RG/A, die maßgeblich für Entwicklung und Einführung des Pitch AI Monitor verantwortlich ist.

Zoha, Du bist Group Creative Director und leitest bei RG/Adas Experience Design. Wie kam es zu der Idee des „Pitch AI Mentor“ (PAM)?

Gute Frage. Wir haben mit Founderland im Bereich Marketing schon länger zusammengearbeitet. Dabei haben wir gemerkt, dass das jährliche Konferenzprogramm für Gründerinnen super ist, aber nur wenige Frauen wirklich erreicht. Die Idee war also: Wie können wir das Programm so skalieren, dass Gründerinnen jederzeit Zugang zu den Ressourcen und Mentoren haben? So sind wir auf die Idee gekommen, KI zu nutzen. PAM soll die Mentoren-Erfahrung online bringen – quasi jederzeit und für mehr Leute verfügbar machen.

Und wie funktioniert der PAM konkret?

PAM funktioniert so, dass du deinen Pitch quasi vor einer „virtuellen“ Investorengruppe hältst. Die KI analysiert dann, was du gesagt hast, wie du es gesagt hast, und schaut sich auch deine Folien an. Danach bekommst du personalisiertes Feedback in drei Bereichen: Inhalt, Präsentation und Delivery. Außerdem stellt PAM dir typische Investorenfragen – mal unterstützend, mal herausfordernd – um dich auf echte Pitches vorzubereiten.

Warum habt ihr euch für ein fünfminütiges Pitch-Format entschieden?

Fünf Minuten klingen vielleicht kurz, aber das ist genau die Realität in der Investorenwelt. Je kürzer der Pitch, desto klarer und präziser musst du sein. Wir haben mit vielen Investoren gesprochen, und die sagen, dass fünf Minuten eine gute Länge sind, um das Wesentliche rüberzubringen. Außerdem: Wenn du es in fünf Minuten nicht schaffst, wird es auch in zehn Minuten schwer.

"Das Feedback fühlt sich persönlich an"

Das Tool ist KI-basiert. Wo genau kommt KI bei PAM zum Einsatz?

Die KI nutzt maschinelles Lernen, um deine Stimme und deinen Pitch zu analysieren. Sie schaut sich an, was du sagst, wie du es sagst, und wie deine Präsentation aussieht – alles auf einer sehr menschlichen Ebene. PAM gibt dir dann Feedback, das sich sehr persönlich anfühlt, nicht so mechanisch. Du kannst die Ergebnisse auch speichern und später wieder darauf zugreifen.

Wie kommt die Beta-Phase bisher an? Gibt es schon Feedback von den Nutzern?

Ja, das Feedback ist bisher echt gut. Besonders beliebt sind die Investorenfragen, weil die den Gründern wirklich helfen, sich auf echte Pitches vorzubereiten. Die Fragen können unterstützend oder herausfordernd sein – genau wie bei echten Investoren, die manchmal eher helfen oder aber kritisch nachhaken. Was die Nutzer auch mögen, ist, dass PAM jedes Mal neue Fragen stellt und nicht immer das Gleiche abspult.

Wie viele Gründerinnen haben bisher PAM genutzt?

Wir haben mit einer kleinen Gruppe von acht Gründerinnen angefangen, aber mittlerweile sind wir deutlich mehr. Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres auf 2.000 Nutzerinnen weltweit zu kommen. Wir sind natürlich noch in der Testphase, aber das Interesse wächst stetig.

"PAM macht Gründerinnen stärker"

Gibt es Pläne, PAM auch in anderen Märkten, zum Beispiel den USA, anzubieten?

Ja, Founderland hat definitiv Expansionspläne, und die USA stehen auf der Roadmap. Aber im Moment konzentrieren wir uns auf den europäischen Markt, um die Beta-Phase abzuschließen und die Technologie weiter zu verfeinern.

PAM hilft, Pitches zu verbessern, aber wie sieht es mit den Vorurteilen aus, denen Frauen bei echten Pitches begegnen? Das Tool kann diese Realität ja nicht verändern…

Absolut. PAM kann natürlich nicht die Vorurteile aus der Welt schaffen, die Women of Color in der realen Welt oft erleben. Aber was es tun kann, ist, sie besser vorzubereiten. Je mehr du übst, desto selbstbewusster wirst du. Und PAM hilft dir dabei, die richtigen Fragen zu antizipieren und zu verstehen, was Investoren hören wollen. Es ist nicht die Lösung für das Problem, aber es macht die Gründerinnen stärker und besser vorbereitet.

Hast du ein Beispiel für eine typische Investorenfrage, die PAM stellt?

Eine der häufigsten Fragen dreht sich um das Team: „Wer unterstützt dich?“ Investoren wollen immer wissen, ob du alleine bist oder ein starkes Team hinter dir hast. Eine andere wichtige Frage ist: „Wie sieht deine finanzielle Planung aus?“ Viele kreative Gründer tun sich mit Zahlen schwer, aber Investoren wollen sehen, dass du deine Finanzen im Griff hast. PAM hilft, diese Fragen zu verstehen und sich darauf vorzubereiten.

Interview: Helmut van Rinsum

Zoha Zoya ist Group Creative Director und Head of Experience Design bei R/GA EMEA. In den letzten 14 Jahren hat sie mit zahlreichen globalen Marken zusammengearbeitet, darunter Nike, Samsung, Google, Le Creuset, Rimowa, Moncler, Stone Island, Magic Leap, Eurosport, NBK und Turkcell Telecom. Zoha war Juryvorsitzende für die Kategorien Digital Craft, Mobile und Social & Influencer beim Dubai Lynx 2023. Sie war Jurymitglied bei mehreren globalen Awards, darunter den Cannes Lions, The One Club for Creativity und ADC Awards. Sie leitet zahlreiche Workshops und hält Vorträge über die Auswirkungen von KI auf die Kreativität.

Zoha Zoya: „Je kürzer der Pitch, desto klarer musst Du sein“

Interview

5 Minuten

31.10.2024

Foto von Zoha Zoya in schwarz-weiß

Investorengelder fließen vor allem in Start-ups, die von weißen Männern gegründet werden. Nur 0,5 Prozent der VC-Finanzierungen gehen an „Women of Color“. Der Pitch AI Mentor von RG/A will dies ändern und bereitet Gründerinnen deshalb auf die üblichen 5-Minuten-Pitches mit Investoren vor. Ein Gespräch mit Zoha Zoya, Group Creative Director bei RG/A, die maßgeblich für Entwicklung und Einführung des Pitch AI Monitor verantwortlich ist.

Die gemeinnützige Organisation Founderland unterstützt Gründerinnen in Europa, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und Hautfarbe regelmäßig auf Hindernisse stoßen. Sie ebnet ihnen den Zugang zu Netzwerken, Investitionen und Ressourcen. In Zusammenarbeit mit der Agentur R/GA wurde jetzt auch der Pitch AI Mentor (PAM) entwickelt. Dieser zielt darauf ab, Women of Color auf Investoren-Pitches besser vorzubereiten. PAM ist eine sichere Online-Plattform, auf der Gründerinnen ihre Pitch-Präsentationen hochladen, simulierte Live-Pitch-Sessions mit virtuellen Investoren durchführen und sofort personalisiertes Feedback zu Aspekten wie Präsentation, Inhalt und Struktur erhalten können. Das Ziel von PAM ist es, die Finanzierungslücke zu schließen, da nur 0,5 Prozent der VC-Finanzierungen an Women of Color fließen. Mit dieser skalierbaren Lösung können mehr Gründerinnen ihre Pitches verbessern und sich besser auf reale Investorengespräche vorbereiten​

Ein Gespräch mit Zoha Zoya, Group Creative Director bei RG/A, die maßgeblich für Entwicklung und Einführung des Pitch AI Monitor verantwortlich ist.

Zoha, Du bist Group Creative Director und leitest bei RG/Adas Experience Design. Wie kam es zu der Idee des „Pitch AI Mentor“ (PAM)?

Gute Frage. Wir haben mit Founderland im Bereich Marketing schon länger zusammengearbeitet. Dabei haben wir gemerkt, dass das jährliche Konferenzprogramm für Gründerinnen super ist, aber nur wenige Frauen wirklich erreicht. Die Idee war also: Wie können wir das Programm so skalieren, dass Gründerinnen jederzeit Zugang zu den Ressourcen und Mentoren haben? So sind wir auf die Idee gekommen, KI zu nutzen. PAM soll die Mentoren-Erfahrung online bringen – quasi jederzeit und für mehr Leute verfügbar machen.

Und wie funktioniert der PAM konkret?

PAM funktioniert so, dass du deinen Pitch quasi vor einer „virtuellen“ Investorengruppe hältst. Die KI analysiert dann, was du gesagt hast, wie du es gesagt hast, und schaut sich auch deine Folien an. Danach bekommst du personalisiertes Feedback in drei Bereichen: Inhalt, Präsentation und Delivery. Außerdem stellt PAM dir typische Investorenfragen – mal unterstützend, mal herausfordernd – um dich auf echte Pitches vorzubereiten.

Warum habt ihr euch für ein fünfminütiges Pitch-Format entschieden?

Fünf Minuten klingen vielleicht kurz, aber das ist genau die Realität in der Investorenwelt. Je kürzer der Pitch, desto klarer und präziser musst du sein. Wir haben mit vielen Investoren gesprochen, und die sagen, dass fünf Minuten eine gute Länge sind, um das Wesentliche rüberzubringen. Außerdem: Wenn du es in fünf Minuten nicht schaffst, wird es auch in zehn Minuten schwer.

"Das Feedback fühlt sich persönlich an"

Das Tool ist KI-basiert. Wo genau kommt KI bei PAM zum Einsatz?

Die KI nutzt maschinelles Lernen, um deine Stimme und deinen Pitch zu analysieren. Sie schaut sich an, was du sagst, wie du es sagst, und wie deine Präsentation aussieht – alles auf einer sehr menschlichen Ebene. PAM gibt dir dann Feedback, das sich sehr persönlich anfühlt, nicht so mechanisch. Du kannst die Ergebnisse auch speichern und später wieder darauf zugreifen.

Wie kommt die Beta-Phase bisher an? Gibt es schon Feedback von den Nutzern?

Ja, das Feedback ist bisher echt gut. Besonders beliebt sind die Investorenfragen, weil die den Gründern wirklich helfen, sich auf echte Pitches vorzubereiten. Die Fragen können unterstützend oder herausfordernd sein – genau wie bei echten Investoren, die manchmal eher helfen oder aber kritisch nachhaken. Was die Nutzer auch mögen, ist, dass PAM jedes Mal neue Fragen stellt und nicht immer das Gleiche abspult.

Wie viele Gründerinnen haben bisher PAM genutzt?

Wir haben mit einer kleinen Gruppe von acht Gründerinnen angefangen, aber mittlerweile sind wir deutlich mehr. Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres auf 2.000 Nutzerinnen weltweit zu kommen. Wir sind natürlich noch in der Testphase, aber das Interesse wächst stetig.

"PAM macht Gründerinnen stärker"

Gibt es Pläne, PAM auch in anderen Märkten, zum Beispiel den USA, anzubieten?

Ja, Founderland hat definitiv Expansionspläne, und die USA stehen auf der Roadmap. Aber im Moment konzentrieren wir uns auf den europäischen Markt, um die Beta-Phase abzuschließen und die Technologie weiter zu verfeinern.

PAM hilft, Pitches zu verbessern, aber wie sieht es mit den Vorurteilen aus, denen Frauen bei echten Pitches begegnen? Das Tool kann diese Realität ja nicht verändern…

Absolut. PAM kann natürlich nicht die Vorurteile aus der Welt schaffen, die Women of Color in der realen Welt oft erleben. Aber was es tun kann, ist, sie besser vorzubereiten. Je mehr du übst, desto selbstbewusster wirst du. Und PAM hilft dir dabei, die richtigen Fragen zu antizipieren und zu verstehen, was Investoren hören wollen. Es ist nicht die Lösung für das Problem, aber es macht die Gründerinnen stärker und besser vorbereitet.

Hast du ein Beispiel für eine typische Investorenfrage, die PAM stellt?

Eine der häufigsten Fragen dreht sich um das Team: „Wer unterstützt dich?“ Investoren wollen immer wissen, ob du alleine bist oder ein starkes Team hinter dir hast. Eine andere wichtige Frage ist: „Wie sieht deine finanzielle Planung aus?“ Viele kreative Gründer tun sich mit Zahlen schwer, aber Investoren wollen sehen, dass du deine Finanzen im Griff hast. PAM hilft, diese Fragen zu verstehen und sich darauf vorzubereiten.

Interview: Helmut van Rinsum

Zoha Zoya ist Group Creative Director und Head of Experience Design bei R/GA EMEA. In den letzten 14 Jahren hat sie mit zahlreichen globalen Marken zusammengearbeitet, darunter Nike, Samsung, Google, Le Creuset, Rimowa, Moncler, Stone Island, Magic Leap, Eurosport, NBK und Turkcell Telecom. Zoha war Juryvorsitzende für die Kategorien Digital Craft, Mobile und Social & Influencer beim Dubai Lynx 2023. Sie war Jurymitglied bei mehreren globalen Awards, darunter den Cannes Lions, The One Club for Creativity und ADC Awards. Sie leitet zahlreiche Workshops und hält Vorträge über die Auswirkungen von KI auf die Kreativität.

Zoha Zoya: „Je kürzer der Pitch, desto klarer musst Du sein“

Interview

5 Minuten

31.10.2024

Foto von Zoha Zoya in schwarz-weiß

Investorengelder fließen vor allem in Start-ups, die von weißen Männern gegründet werden. Nur 0,5 Prozent der VC-Finanzierungen gehen an „Women of Color“. Der Pitch AI Mentor von RG/A will dies ändern und bereitet Gründerinnen deshalb auf die üblichen 5-Minuten-Pitches mit Investoren vor. Ein Gespräch mit Zoha Zoya, Group Creative Director bei RG/A, die maßgeblich für Entwicklung und Einführung des Pitch AI Monitor verantwortlich ist.

Die gemeinnützige Organisation Founderland unterstützt Gründerinnen in Europa, die aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und Hautfarbe regelmäßig auf Hindernisse stoßen. Sie ebnet ihnen den Zugang zu Netzwerken, Investitionen und Ressourcen. In Zusammenarbeit mit der Agentur R/GA wurde jetzt auch der Pitch AI Mentor (PAM) entwickelt. Dieser zielt darauf ab, Women of Color auf Investoren-Pitches besser vorzubereiten. PAM ist eine sichere Online-Plattform, auf der Gründerinnen ihre Pitch-Präsentationen hochladen, simulierte Live-Pitch-Sessions mit virtuellen Investoren durchführen und sofort personalisiertes Feedback zu Aspekten wie Präsentation, Inhalt und Struktur erhalten können. Das Ziel von PAM ist es, die Finanzierungslücke zu schließen, da nur 0,5 Prozent der VC-Finanzierungen an Women of Color fließen. Mit dieser skalierbaren Lösung können mehr Gründerinnen ihre Pitches verbessern und sich besser auf reale Investorengespräche vorbereiten​

Ein Gespräch mit Zoha Zoya, Group Creative Director bei RG/A, die maßgeblich für Entwicklung und Einführung des Pitch AI Monitor verantwortlich ist.

Zoha, Du bist Group Creative Director und leitest bei RG/Adas Experience Design. Wie kam es zu der Idee des „Pitch AI Mentor“ (PAM)?

Gute Frage. Wir haben mit Founderland im Bereich Marketing schon länger zusammengearbeitet. Dabei haben wir gemerkt, dass das jährliche Konferenzprogramm für Gründerinnen super ist, aber nur wenige Frauen wirklich erreicht. Die Idee war also: Wie können wir das Programm so skalieren, dass Gründerinnen jederzeit Zugang zu den Ressourcen und Mentoren haben? So sind wir auf die Idee gekommen, KI zu nutzen. PAM soll die Mentoren-Erfahrung online bringen – quasi jederzeit und für mehr Leute verfügbar machen.

Und wie funktioniert der PAM konkret?

PAM funktioniert so, dass du deinen Pitch quasi vor einer „virtuellen“ Investorengruppe hältst. Die KI analysiert dann, was du gesagt hast, wie du es gesagt hast, und schaut sich auch deine Folien an. Danach bekommst du personalisiertes Feedback in drei Bereichen: Inhalt, Präsentation und Delivery. Außerdem stellt PAM dir typische Investorenfragen – mal unterstützend, mal herausfordernd – um dich auf echte Pitches vorzubereiten.

Warum habt ihr euch für ein fünfminütiges Pitch-Format entschieden?

Fünf Minuten klingen vielleicht kurz, aber das ist genau die Realität in der Investorenwelt. Je kürzer der Pitch, desto klarer und präziser musst du sein. Wir haben mit vielen Investoren gesprochen, und die sagen, dass fünf Minuten eine gute Länge sind, um das Wesentliche rüberzubringen. Außerdem: Wenn du es in fünf Minuten nicht schaffst, wird es auch in zehn Minuten schwer.

"Das Feedback fühlt sich persönlich an"

Das Tool ist KI-basiert. Wo genau kommt KI bei PAM zum Einsatz?

Die KI nutzt maschinelles Lernen, um deine Stimme und deinen Pitch zu analysieren. Sie schaut sich an, was du sagst, wie du es sagst, und wie deine Präsentation aussieht – alles auf einer sehr menschlichen Ebene. PAM gibt dir dann Feedback, das sich sehr persönlich anfühlt, nicht so mechanisch. Du kannst die Ergebnisse auch speichern und später wieder darauf zugreifen.

Wie kommt die Beta-Phase bisher an? Gibt es schon Feedback von den Nutzern?

Ja, das Feedback ist bisher echt gut. Besonders beliebt sind die Investorenfragen, weil die den Gründern wirklich helfen, sich auf echte Pitches vorzubereiten. Die Fragen können unterstützend oder herausfordernd sein – genau wie bei echten Investoren, die manchmal eher helfen oder aber kritisch nachhaken. Was die Nutzer auch mögen, ist, dass PAM jedes Mal neue Fragen stellt und nicht immer das Gleiche abspult.

Wie viele Gründerinnen haben bisher PAM genutzt?

Wir haben mit einer kleinen Gruppe von acht Gründerinnen angefangen, aber mittlerweile sind wir deutlich mehr. Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres auf 2.000 Nutzerinnen weltweit zu kommen. Wir sind natürlich noch in der Testphase, aber das Interesse wächst stetig.

"PAM macht Gründerinnen stärker"

Gibt es Pläne, PAM auch in anderen Märkten, zum Beispiel den USA, anzubieten?

Ja, Founderland hat definitiv Expansionspläne, und die USA stehen auf der Roadmap. Aber im Moment konzentrieren wir uns auf den europäischen Markt, um die Beta-Phase abzuschließen und die Technologie weiter zu verfeinern.

PAM hilft, Pitches zu verbessern, aber wie sieht es mit den Vorurteilen aus, denen Frauen bei echten Pitches begegnen? Das Tool kann diese Realität ja nicht verändern…

Absolut. PAM kann natürlich nicht die Vorurteile aus der Welt schaffen, die Women of Color in der realen Welt oft erleben. Aber was es tun kann, ist, sie besser vorzubereiten. Je mehr du übst, desto selbstbewusster wirst du. Und PAM hilft dir dabei, die richtigen Fragen zu antizipieren und zu verstehen, was Investoren hören wollen. Es ist nicht die Lösung für das Problem, aber es macht die Gründerinnen stärker und besser vorbereitet.

Hast du ein Beispiel für eine typische Investorenfrage, die PAM stellt?

Eine der häufigsten Fragen dreht sich um das Team: „Wer unterstützt dich?“ Investoren wollen immer wissen, ob du alleine bist oder ein starkes Team hinter dir hast. Eine andere wichtige Frage ist: „Wie sieht deine finanzielle Planung aus?“ Viele kreative Gründer tun sich mit Zahlen schwer, aber Investoren wollen sehen, dass du deine Finanzen im Griff hast. PAM hilft, diese Fragen zu verstehen und sich darauf vorzubereiten.

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Zoha Zoya ist Group Creative Director und Head of Experience Design bei R/GA EMEA. In den letzten 14 Jahren hat sie mit zahlreichen globalen Marken zusammengearbeitet, darunter Nike, Samsung, Google, Le Creuset, Rimowa, Moncler, Stone Island, Magic Leap, Eurosport, NBK und Turkcell Telecom. Zoha war Juryvorsitzende für die Kategorien Digital Craft, Mobile und Social & Influencer beim Dubai Lynx 2023. Sie war Jurymitglied bei mehreren globalen Awards, darunter den Cannes Lions, The One Club for Creativity und ADC Awards. Sie leitet zahlreiche Workshops und hält Vorträge über die Auswirkungen von KI auf die Kreativität.

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