Janie Lee: Mit Videos durch den E-Mail-Lärm

Janie Lee: Mit Videos durch den E-Mail-Lärm

Interview

5 Minuten

06.02.2025

Porträt von Janie Lee
Porträt von Janie Lee
Porträt von Janie Lee

Meetings vermeiden, Teamgefühl stärken, Ideen skalieren – Loom verändert die Art, wie wir kommunizieren. Janie Lee, Head of Product, erklärt, warum asynchrone Video-Nachrichten immer beliebter werden und welche Rolle Künstliche Intelligenz dabei spielt. Ein Blick hinter die Kulissen einer Plattform, die von 25 Millionen Menschen genutzt wird.

Loom hat sich als wichtige Plattform für asynchrone Kommunikation etabliert. Welche Trends sehen Sie in der Nutzung?

Wir sehen tatsächlich einige klare Trends in der Nutzung. Erstens: Viele verwenden Loom, um Meetings entweder ganz zu vermeiden oder deutlich zu verkürzen. Durch unsere Videos können wichtige Informationen vorab geteilt werden, ohne dass alle in einem Meeting anwesend sein müssen. Zweitens: In zunehmend verteilten Teams stärkt Loom die Verbindung unter den Kollegen – auch außerhalb von formalen Meetings wird Loom verwendet, um persönliche Nachrichten zu senden, wie Glückwünsche oder Willkommensgrüße an neue Teammitglieder. Diese kleinen, persönlichen Interaktionen sind besonders in Remote-Teams wichtig, um das Gefühl von Zusammengehörigkeit zu stärken. Und drittens: Loom ermöglicht es, dass Mitarbeiter ihre Ideen „skalieren“ können. Statt mehrere Einzelgespräche zu führen, können sie ihre Präsentation oder Ideen einmal aufnehmen und dann an verschiedene Gruppen oder Entscheidungsträger senden, was viel Zeit spart.

Hat die Pandemie das Geschäft von Loom beschleunigt, da Videokonferenzen häufiger geworden sind?

Ja, die Pandemie war sicherlich ein Beschleuniger für unser Geschäft, aber es war nicht der einzige Faktor. Bereits vor der Pandemie haben wir einen deutlichen Anstieg der Nutzung von Videos im Konsumentenbereich und auch in der Arbeitswelt festgestellt. Die Pandemie hat natürlich den Trend zum Remote-Arbeiten verstärkt und damit auch den Bedarf an neuen Formen der Kommunikation. Loom hat sich als ein nützliches Tool erwiesen, da es nicht nur für formale Meetings, sondern auch für informelle und schnelle Kommunikationswege verwendet wird. Es ist eine Plattform, die der wachsenden Nachfrage nach einfacher und effektiver Kommunikation in einer zunehmend verteilten Arbeitswelt gerecht wird.

Hat Loom während der Pandemie auch an Bedeutung im Bildungsbereich gewonnen?

Absolut. Während der Pandemie haben wir Loom kostenlos für Lehrer angeboten, weil wir gesehen haben, dass es ein wertvolles Werkzeug für den Unterricht ist. Lehrer haben Loom genutzt, um ihren Schülern komplexe Themen zu erklären, und die Schüler konnten ihre Arbeiten per Video einreichen, was ihre Kommunikationsfähigkeiten in neuen Bereichen gefördert hat. Video hat im Bildungsbereich großes Potenzial, um das Lernen anschaulicher und interaktiver zu gestalten.

Persönlichere Ansprache durch Videos

Wie viele Unternehmen nutzen Loom aktuell?

Derzeit haben wir 25 Millionen Nutzer weltweit in über 400.000 Unternehmen. Was besonders spannend ist: Die Nutzung von Loom ist sehr vielfältig. Wir sehen, dass Führungskräfte es nutzen, um Unternehmensankündigungen zu teilen, R&D-Teams verwenden es, um ihre Entwicklungsprozesse zu beschleunigen, und HR-Abteilungen nutzen es für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Außerdem wird Loom zunehmend in den Bereichen Kundenservice, Vertrieb und Marketing eingesetzt, um mit Kunden auf eine persönliche Art und Weise in Kontakt zu treten. Videos sind eine großartige Möglichkeit, durch den E-Mail-Lärm durchzudringen und eine klarere, persönlichere Nachricht zu senden.

Können Sie Beispiele für den Einsatz von Loom im Marketing nennen?

Absolut. Marketingteams nutzen Loom, um effektivere Produktdemos zu erstellen. Statt standardisierter Präsentationen können Marketer eine detaillierte, persönliche Erklärung des Produkts aufzeichnen, die sie entweder intern im Unternehmen oder extern an Kunden senden können. Ein weiterer Anwendungsfall ist die personalisierte Kundenansprache. Anstatt nur generische E-Mails zu versenden, verwenden Unternehmen Loom, um Video-Nachrichten zu erstellen, die durch KI personalisiert sind. So fühlt sich der Kunde direkt angesprochen, was zu einer deutlich höheren Engagement-Rate führt. Wenn zum Beispiel ein neues Feature herausgebracht wird, können Unternehmen personalisierte Videos senden, die genau auf die Interessen des Kunden zugeschnitten sind.

Nutzen kleine und große Unternehmen gleichermaßen Loom?

Ja, Loom wird von Unternehmen jeder Größe genutzt, was zeigt, wie weit verbreitet es in großen Unternehmen ist. Gleichzeitig sehen wir, dass auch Freelancer und kleine Teams Loom verwenden, um ihre Kommunikation zu verbessern. Diese Flexibilität ist einer der großen Vorteile von Loom – es ist nicht nur für Großunternehmen nützlich, sondern passt sich an die Bedürfnisse jeder Organisation an, unabhängig von ihrer Größe.

KI-Funktionen besonders beliebt

Welche Funktionen von Loom sind am beliebtesten?

Janie Lee: Besonders beliebt sind derzeit unsere KI-Funktionen. Viele Menschen sind noch nicht so vertraut damit, regelmäßig Videos zu erstellen. Unsere Tools sollen ihnen helfen, sich dabei wohler zu fühlen. Loom bietet zum Beispiel Funktionen wie automatische Titel- und Zusammenfassungs-Erstellung sowie das Hinzufügen von Kapiteln an. Ein besonders geschätztes Feature ist die Entfernung von Füllwörtern wie „äh“ und „hm“. Diese helfen Nutzern, professioneller zu wirken, ohne dass sie sich beim Erstellen des Videos ständig korrigieren müssen. So können sie schneller ein super Ergebnis erzielen, ohne viel Zeit in Nachbearbeitungen zu investieren.

Wenn Füllwörter wie „äh“ oder „hm“ entfernt werden, sieht man das nicht im Video?

Nein, unser System entfernt diese Füllwörter nicht nur aus dem Transkript, sondern auch aus dem Video. Es kürzt das Video und glättet es, sodass es viel professioneller wirkt. Es gibt keine Lücken im Video, da diese Wörter komplett herausgeschnitten werden. Am Ende erhalten die Nutzer eine gekürzte, flüssigere Version ihres Videos.

Welche weiteren KI-basierten Funktionen planen Sie?

Wir arbeiten derzeit an der Integration des Meeting-Assistenten Rewatch, den Atlassian kürzlich übernommen hat. Diese KI wird in Meetings teilnehmen, Transkripte erstellen, wichtige Erkenntnisse und nächste Schritte identifizieren. Durch diese Integration wird Loom zu einem wichtigen Baustein im gesamten Atlassian-Ökosystem. Nutzer können so nicht nur Videos aufzeichnen, sondern sich auch Meetings automatisch zusammenfassen lassen. Sie verpassen also keine wichtigen Informationen mehr, auch wenn sie nicht persönlich anwesend sind. Diese Kombination aus asynchronen Loom-Videos und KI-gestützten Meeting-Zusammenfassungen wird die Kommunikation im Arbeitsleben deutlich verändern.

"Video-Avatare sind sicher spannend"

Hat die Integration von KI schon bisher die Nutzung von Loom verändert?

Ja, absolut. Auf der Erstellerseite sehen wir, dass Nutzer durch die KI-Unterstützung selbstbewusster sind und weniger Zeit mit wiederholten Aufnahmen und Bearbeitungen verbringen. Viele Menschen fühlen sich unwohl dabei, sich selbst im Video zu sehen oder ihre eigene Stimme zu hören: Unsere Tools helfen, diesen Prozess einfacher und weniger zeitaufwändig zu gestalten. Auf derNutzerseite stellen wir fest, dass Videos, die gut strukturiert sind, also mit Titeln und Zusammenfassungen versehen sind, viel eher angesehen werden. Die KI hilft also nicht nur den Erstellern, sondern auch den Usern, schneller die relevanten Informationen zu finden und sich besser mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Plant Loom, andere Technologien wie Augmented Reality (AR) zu integrieren?

Wir forschen ständig nach neuen Technologien und Möglichkeiten, wie wir unsere Plattform verbessern können, aber unser Fokus liegt immer darauf, echten Mehrwert für unsere Nutzer zu schaffen. Technologien wie AR oder Video-Avatare sind sicherlich spannend, aber wir implementieren nur solche Innovationen, die unseren Nutzern wirklich helfen, ihre Arbeit effizienter zu erledigen. Wir möchten sicherstellen, dass alles, was wir entwickeln, sowohl nützlich als auch sicher ist, besonders in Hinblick auf Datenschutz und Unternehmenssicherheit.

Wie stellt Loom sicher, dass vertrauliche Informationen sicher und DSGVO-konform bleiben?

Loom hält sich strikt an die Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien von Atlassian. Administratoren haben die volle Kontrolle darüber, wer auf welche Inhalte zugreifen kann und ob Videos nach außen geteilt werden dürfen. Wir bieten sehr granulare Berechtigungen, damit Unternehmen sicherstellen können, dass vertrauliche Informationen geschützt sind. Dies gilt sowohl für interne als auch für externe Kommunikationsprozesse.

Was sind die Pläne von Loom für das laufende Jahr?

Wir planen, Loom noch stärker in das Atlassian-Ökosystem zu integrieren, um eine nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Tools wie Confluence und Jira zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, den Nutzern zu helfen, alle relevanten Informationen zu ihren Projekten oder Aufgaben an einem Ort zu finden. Außerdem wollen wir weiterhin in die Unterstützung von Marketing- und Vertriebsteams investieren, damit sie ihre Kunden effizient zu erreichen. Langfristig arbeiten wir daran, Video zu einem alltäglichen Kommunikationsmittel in jedem Unternehmen zu machen und asynchrone Kommunikation weiter zu verbreiten.

Interview: Helmut van Rinsum

Janie Lee ist Head of Product bei dem Technologieunternehmen Loom, das auf Videokommunikatiossoftware für den Arbeitsalltag spezilisiert ist und seit 2023 zu Atlassian gehört. Bevor Janie zu Loom kam, sammelte sie umfangreich Erfahrungen bei der Entwicklung von Produkten bei Rippling, Opendoor und Box.

Loom hat sich als wichtige Plattform für asynchrone Kommunikation etabliert. Welche Trends sehen Sie in der Nutzung?

Wir sehen tatsächlich einige klare Trends in der Nutzung. Erstens: Viele verwenden Loom, um Meetings entweder ganz zu vermeiden oder deutlich zu verkürzen. Durch unsere Videos können wichtige Informationen vorab geteilt werden, ohne dass alle in einem Meeting anwesend sein müssen. Zweitens: In zunehmend verteilten Teams stärkt Loom die Verbindung unter den Kollegen – auch außerhalb von formalen Meetings wird Loom verwendet, um persönliche Nachrichten zu senden, wie Glückwünsche oder Willkommensgrüße an neue Teammitglieder. Diese kleinen, persönlichen Interaktionen sind besonders in Remote-Teams wichtig, um das Gefühl von Zusammengehörigkeit zu stärken. Und drittens: Loom ermöglicht es, dass Mitarbeiter ihre Ideen „skalieren“ können. Statt mehrere Einzelgespräche zu führen, können sie ihre Präsentation oder Ideen einmal aufnehmen und dann an verschiedene Gruppen oder Entscheidungsträger senden, was viel Zeit spart.

Hat die Pandemie das Geschäft von Loom beschleunigt, da Videokonferenzen häufiger geworden sind?

Ja, die Pandemie war sicherlich ein Beschleuniger für unser Geschäft, aber es war nicht der einzige Faktor. Bereits vor der Pandemie haben wir einen deutlichen Anstieg der Nutzung von Videos im Konsumentenbereich und auch in der Arbeitswelt festgestellt. Die Pandemie hat natürlich den Trend zum Remote-Arbeiten verstärkt und damit auch den Bedarf an neuen Formen der Kommunikation. Loom hat sich als ein nützliches Tool erwiesen, da es nicht nur für formale Meetings, sondern auch für informelle und schnelle Kommunikationswege verwendet wird. Es ist eine Plattform, die der wachsenden Nachfrage nach einfacher und effektiver Kommunikation in einer zunehmend verteilten Arbeitswelt gerecht wird.

Hat Loom während der Pandemie auch an Bedeutung im Bildungsbereich gewonnen?

Absolut. Während der Pandemie haben wir Loom kostenlos für Lehrer angeboten, weil wir gesehen haben, dass es ein wertvolles Werkzeug für den Unterricht ist. Lehrer haben Loom genutzt, um ihren Schülern komplexe Themen zu erklären, und die Schüler konnten ihre Arbeiten per Video einreichen, was ihre Kommunikationsfähigkeiten in neuen Bereichen gefördert hat. Video hat im Bildungsbereich großes Potenzial, um das Lernen anschaulicher und interaktiver zu gestalten.

Persönlichere Ansprache durch Videos

Wie viele Unternehmen nutzen Loom aktuell?

Derzeit haben wir 25 Millionen Nutzer weltweit in über 400.000 Unternehmen. Was besonders spannend ist: Die Nutzung von Loom ist sehr vielfältig. Wir sehen, dass Führungskräfte es nutzen, um Unternehmensankündigungen zu teilen, R&D-Teams verwenden es, um ihre Entwicklungsprozesse zu beschleunigen, und HR-Abteilungen nutzen es für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Außerdem wird Loom zunehmend in den Bereichen Kundenservice, Vertrieb und Marketing eingesetzt, um mit Kunden auf eine persönliche Art und Weise in Kontakt zu treten. Videos sind eine großartige Möglichkeit, durch den E-Mail-Lärm durchzudringen und eine klarere, persönlichere Nachricht zu senden.

Können Sie Beispiele für den Einsatz von Loom im Marketing nennen?

Absolut. Marketingteams nutzen Loom, um effektivere Produktdemos zu erstellen. Statt standardisierter Präsentationen können Marketer eine detaillierte, persönliche Erklärung des Produkts aufzeichnen, die sie entweder intern im Unternehmen oder extern an Kunden senden können. Ein weiterer Anwendungsfall ist die personalisierte Kundenansprache. Anstatt nur generische E-Mails zu versenden, verwenden Unternehmen Loom, um Video-Nachrichten zu erstellen, die durch KI personalisiert sind. So fühlt sich der Kunde direkt angesprochen, was zu einer deutlich höheren Engagement-Rate führt. Wenn zum Beispiel ein neues Feature herausgebracht wird, können Unternehmen personalisierte Videos senden, die genau auf die Interessen des Kunden zugeschnitten sind.

Nutzen kleine und große Unternehmen gleichermaßen Loom?

Ja, Loom wird von Unternehmen jeder Größe genutzt, was zeigt, wie weit verbreitet es in großen Unternehmen ist. Gleichzeitig sehen wir, dass auch Freelancer und kleine Teams Loom verwenden, um ihre Kommunikation zu verbessern. Diese Flexibilität ist einer der großen Vorteile von Loom – es ist nicht nur für Großunternehmen nützlich, sondern passt sich an die Bedürfnisse jeder Organisation an, unabhängig von ihrer Größe.

KI-Funktionen besonders beliebt

Welche Funktionen von Loom sind am beliebtesten?

Janie Lee: Besonders beliebt sind derzeit unsere KI-Funktionen. Viele Menschen sind noch nicht so vertraut damit, regelmäßig Videos zu erstellen. Unsere Tools sollen ihnen helfen, sich dabei wohler zu fühlen. Loom bietet zum Beispiel Funktionen wie automatische Titel- und Zusammenfassungs-Erstellung sowie das Hinzufügen von Kapiteln an. Ein besonders geschätztes Feature ist die Entfernung von Füllwörtern wie „äh“ und „hm“. Diese helfen Nutzern, professioneller zu wirken, ohne dass sie sich beim Erstellen des Videos ständig korrigieren müssen. So können sie schneller ein super Ergebnis erzielen, ohne viel Zeit in Nachbearbeitungen zu investieren.

Wenn Füllwörter wie „äh“ oder „hm“ entfernt werden, sieht man das nicht im Video?

Nein, unser System entfernt diese Füllwörter nicht nur aus dem Transkript, sondern auch aus dem Video. Es kürzt das Video und glättet es, sodass es viel professioneller wirkt. Es gibt keine Lücken im Video, da diese Wörter komplett herausgeschnitten werden. Am Ende erhalten die Nutzer eine gekürzte, flüssigere Version ihres Videos.

Welche weiteren KI-basierten Funktionen planen Sie?

Wir arbeiten derzeit an der Integration des Meeting-Assistenten Rewatch, den Atlassian kürzlich übernommen hat. Diese KI wird in Meetings teilnehmen, Transkripte erstellen, wichtige Erkenntnisse und nächste Schritte identifizieren. Durch diese Integration wird Loom zu einem wichtigen Baustein im gesamten Atlassian-Ökosystem. Nutzer können so nicht nur Videos aufzeichnen, sondern sich auch Meetings automatisch zusammenfassen lassen. Sie verpassen also keine wichtigen Informationen mehr, auch wenn sie nicht persönlich anwesend sind. Diese Kombination aus asynchronen Loom-Videos und KI-gestützten Meeting-Zusammenfassungen wird die Kommunikation im Arbeitsleben deutlich verändern.

"Video-Avatare sind sicher spannend"

Hat die Integration von KI schon bisher die Nutzung von Loom verändert?

Ja, absolut. Auf der Erstellerseite sehen wir, dass Nutzer durch die KI-Unterstützung selbstbewusster sind und weniger Zeit mit wiederholten Aufnahmen und Bearbeitungen verbringen. Viele Menschen fühlen sich unwohl dabei, sich selbst im Video zu sehen oder ihre eigene Stimme zu hören: Unsere Tools helfen, diesen Prozess einfacher und weniger zeitaufwändig zu gestalten. Auf derNutzerseite stellen wir fest, dass Videos, die gut strukturiert sind, also mit Titeln und Zusammenfassungen versehen sind, viel eher angesehen werden. Die KI hilft also nicht nur den Erstellern, sondern auch den Usern, schneller die relevanten Informationen zu finden und sich besser mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Plant Loom, andere Technologien wie Augmented Reality (AR) zu integrieren?

Wir forschen ständig nach neuen Technologien und Möglichkeiten, wie wir unsere Plattform verbessern können, aber unser Fokus liegt immer darauf, echten Mehrwert für unsere Nutzer zu schaffen. Technologien wie AR oder Video-Avatare sind sicherlich spannend, aber wir implementieren nur solche Innovationen, die unseren Nutzern wirklich helfen, ihre Arbeit effizienter zu erledigen. Wir möchten sicherstellen, dass alles, was wir entwickeln, sowohl nützlich als auch sicher ist, besonders in Hinblick auf Datenschutz und Unternehmenssicherheit.

Wie stellt Loom sicher, dass vertrauliche Informationen sicher und DSGVO-konform bleiben?

Loom hält sich strikt an die Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien von Atlassian. Administratoren haben die volle Kontrolle darüber, wer auf welche Inhalte zugreifen kann und ob Videos nach außen geteilt werden dürfen. Wir bieten sehr granulare Berechtigungen, damit Unternehmen sicherstellen können, dass vertrauliche Informationen geschützt sind. Dies gilt sowohl für interne als auch für externe Kommunikationsprozesse.

Was sind die Pläne von Loom für das laufende Jahr?

Wir planen, Loom noch stärker in das Atlassian-Ökosystem zu integrieren, um eine nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Tools wie Confluence und Jira zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, den Nutzern zu helfen, alle relevanten Informationen zu ihren Projekten oder Aufgaben an einem Ort zu finden. Außerdem wollen wir weiterhin in die Unterstützung von Marketing- und Vertriebsteams investieren, damit sie ihre Kunden effizient zu erreichen. Langfristig arbeiten wir daran, Video zu einem alltäglichen Kommunikationsmittel in jedem Unternehmen zu machen und asynchrone Kommunikation weiter zu verbreiten.

Interview: Helmut van Rinsum

Janie Lee ist Head of Product bei dem Technologieunternehmen Loom, das auf Videokommunikatiossoftware für den Arbeitsalltag spezilisiert ist und seit 2023 zu Atlassian gehört. Bevor Janie zu Loom kam, sammelte sie umfangreich Erfahrungen bei der Entwicklung von Produkten bei Rippling, Opendoor und Box.

Loom hat sich als wichtige Plattform für asynchrone Kommunikation etabliert. Welche Trends sehen Sie in der Nutzung?

Wir sehen tatsächlich einige klare Trends in der Nutzung. Erstens: Viele verwenden Loom, um Meetings entweder ganz zu vermeiden oder deutlich zu verkürzen. Durch unsere Videos können wichtige Informationen vorab geteilt werden, ohne dass alle in einem Meeting anwesend sein müssen. Zweitens: In zunehmend verteilten Teams stärkt Loom die Verbindung unter den Kollegen – auch außerhalb von formalen Meetings wird Loom verwendet, um persönliche Nachrichten zu senden, wie Glückwünsche oder Willkommensgrüße an neue Teammitglieder. Diese kleinen, persönlichen Interaktionen sind besonders in Remote-Teams wichtig, um das Gefühl von Zusammengehörigkeit zu stärken. Und drittens: Loom ermöglicht es, dass Mitarbeiter ihre Ideen „skalieren“ können. Statt mehrere Einzelgespräche zu führen, können sie ihre Präsentation oder Ideen einmal aufnehmen und dann an verschiedene Gruppen oder Entscheidungsträger senden, was viel Zeit spart.

Hat die Pandemie das Geschäft von Loom beschleunigt, da Videokonferenzen häufiger geworden sind?

Ja, die Pandemie war sicherlich ein Beschleuniger für unser Geschäft, aber es war nicht der einzige Faktor. Bereits vor der Pandemie haben wir einen deutlichen Anstieg der Nutzung von Videos im Konsumentenbereich und auch in der Arbeitswelt festgestellt. Die Pandemie hat natürlich den Trend zum Remote-Arbeiten verstärkt und damit auch den Bedarf an neuen Formen der Kommunikation. Loom hat sich als ein nützliches Tool erwiesen, da es nicht nur für formale Meetings, sondern auch für informelle und schnelle Kommunikationswege verwendet wird. Es ist eine Plattform, die der wachsenden Nachfrage nach einfacher und effektiver Kommunikation in einer zunehmend verteilten Arbeitswelt gerecht wird.

Hat Loom während der Pandemie auch an Bedeutung im Bildungsbereich gewonnen?

Absolut. Während der Pandemie haben wir Loom kostenlos für Lehrer angeboten, weil wir gesehen haben, dass es ein wertvolles Werkzeug für den Unterricht ist. Lehrer haben Loom genutzt, um ihren Schülern komplexe Themen zu erklären, und die Schüler konnten ihre Arbeiten per Video einreichen, was ihre Kommunikationsfähigkeiten in neuen Bereichen gefördert hat. Video hat im Bildungsbereich großes Potenzial, um das Lernen anschaulicher und interaktiver zu gestalten.

Persönlichere Ansprache durch Videos

Wie viele Unternehmen nutzen Loom aktuell?

Derzeit haben wir 25 Millionen Nutzer weltweit in über 400.000 Unternehmen. Was besonders spannend ist: Die Nutzung von Loom ist sehr vielfältig. Wir sehen, dass Führungskräfte es nutzen, um Unternehmensankündigungen zu teilen, R&D-Teams verwenden es, um ihre Entwicklungsprozesse zu beschleunigen, und HR-Abteilungen nutzen es für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Außerdem wird Loom zunehmend in den Bereichen Kundenservice, Vertrieb und Marketing eingesetzt, um mit Kunden auf eine persönliche Art und Weise in Kontakt zu treten. Videos sind eine großartige Möglichkeit, durch den E-Mail-Lärm durchzudringen und eine klarere, persönlichere Nachricht zu senden.

Können Sie Beispiele für den Einsatz von Loom im Marketing nennen?

Absolut. Marketingteams nutzen Loom, um effektivere Produktdemos zu erstellen. Statt standardisierter Präsentationen können Marketer eine detaillierte, persönliche Erklärung des Produkts aufzeichnen, die sie entweder intern im Unternehmen oder extern an Kunden senden können. Ein weiterer Anwendungsfall ist die personalisierte Kundenansprache. Anstatt nur generische E-Mails zu versenden, verwenden Unternehmen Loom, um Video-Nachrichten zu erstellen, die durch KI personalisiert sind. So fühlt sich der Kunde direkt angesprochen, was zu einer deutlich höheren Engagement-Rate führt. Wenn zum Beispiel ein neues Feature herausgebracht wird, können Unternehmen personalisierte Videos senden, die genau auf die Interessen des Kunden zugeschnitten sind.

Nutzen kleine und große Unternehmen gleichermaßen Loom?

Ja, Loom wird von Unternehmen jeder Größe genutzt, was zeigt, wie weit verbreitet es in großen Unternehmen ist. Gleichzeitig sehen wir, dass auch Freelancer und kleine Teams Loom verwenden, um ihre Kommunikation zu verbessern. Diese Flexibilität ist einer der großen Vorteile von Loom – es ist nicht nur für Großunternehmen nützlich, sondern passt sich an die Bedürfnisse jeder Organisation an, unabhängig von ihrer Größe.

KI-Funktionen besonders beliebt

Welche Funktionen von Loom sind am beliebtesten?

Janie Lee: Besonders beliebt sind derzeit unsere KI-Funktionen. Viele Menschen sind noch nicht so vertraut damit, regelmäßig Videos zu erstellen. Unsere Tools sollen ihnen helfen, sich dabei wohler zu fühlen. Loom bietet zum Beispiel Funktionen wie automatische Titel- und Zusammenfassungs-Erstellung sowie das Hinzufügen von Kapiteln an. Ein besonders geschätztes Feature ist die Entfernung von Füllwörtern wie „äh“ und „hm“. Diese helfen Nutzern, professioneller zu wirken, ohne dass sie sich beim Erstellen des Videos ständig korrigieren müssen. So können sie schneller ein super Ergebnis erzielen, ohne viel Zeit in Nachbearbeitungen zu investieren.

Wenn Füllwörter wie „äh“ oder „hm“ entfernt werden, sieht man das nicht im Video?

Nein, unser System entfernt diese Füllwörter nicht nur aus dem Transkript, sondern auch aus dem Video. Es kürzt das Video und glättet es, sodass es viel professioneller wirkt. Es gibt keine Lücken im Video, da diese Wörter komplett herausgeschnitten werden. Am Ende erhalten die Nutzer eine gekürzte, flüssigere Version ihres Videos.

Welche weiteren KI-basierten Funktionen planen Sie?

Wir arbeiten derzeit an der Integration des Meeting-Assistenten Rewatch, den Atlassian kürzlich übernommen hat. Diese KI wird in Meetings teilnehmen, Transkripte erstellen, wichtige Erkenntnisse und nächste Schritte identifizieren. Durch diese Integration wird Loom zu einem wichtigen Baustein im gesamten Atlassian-Ökosystem. Nutzer können so nicht nur Videos aufzeichnen, sondern sich auch Meetings automatisch zusammenfassen lassen. Sie verpassen also keine wichtigen Informationen mehr, auch wenn sie nicht persönlich anwesend sind. Diese Kombination aus asynchronen Loom-Videos und KI-gestützten Meeting-Zusammenfassungen wird die Kommunikation im Arbeitsleben deutlich verändern.

"Video-Avatare sind sicher spannend"

Hat die Integration von KI schon bisher die Nutzung von Loom verändert?

Ja, absolut. Auf der Erstellerseite sehen wir, dass Nutzer durch die KI-Unterstützung selbstbewusster sind und weniger Zeit mit wiederholten Aufnahmen und Bearbeitungen verbringen. Viele Menschen fühlen sich unwohl dabei, sich selbst im Video zu sehen oder ihre eigene Stimme zu hören: Unsere Tools helfen, diesen Prozess einfacher und weniger zeitaufwändig zu gestalten. Auf derNutzerseite stellen wir fest, dass Videos, die gut strukturiert sind, also mit Titeln und Zusammenfassungen versehen sind, viel eher angesehen werden. Die KI hilft also nicht nur den Erstellern, sondern auch den Usern, schneller die relevanten Informationen zu finden und sich besser mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Plant Loom, andere Technologien wie Augmented Reality (AR) zu integrieren?

Wir forschen ständig nach neuen Technologien und Möglichkeiten, wie wir unsere Plattform verbessern können, aber unser Fokus liegt immer darauf, echten Mehrwert für unsere Nutzer zu schaffen. Technologien wie AR oder Video-Avatare sind sicherlich spannend, aber wir implementieren nur solche Innovationen, die unseren Nutzern wirklich helfen, ihre Arbeit effizienter zu erledigen. Wir möchten sicherstellen, dass alles, was wir entwickeln, sowohl nützlich als auch sicher ist, besonders in Hinblick auf Datenschutz und Unternehmenssicherheit.

Wie stellt Loom sicher, dass vertrauliche Informationen sicher und DSGVO-konform bleiben?

Loom hält sich strikt an die Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien von Atlassian. Administratoren haben die volle Kontrolle darüber, wer auf welche Inhalte zugreifen kann und ob Videos nach außen geteilt werden dürfen. Wir bieten sehr granulare Berechtigungen, damit Unternehmen sicherstellen können, dass vertrauliche Informationen geschützt sind. Dies gilt sowohl für interne als auch für externe Kommunikationsprozesse.

Was sind die Pläne von Loom für das laufende Jahr?

Wir planen, Loom noch stärker in das Atlassian-Ökosystem zu integrieren, um eine nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Tools wie Confluence und Jira zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, den Nutzern zu helfen, alle relevanten Informationen zu ihren Projekten oder Aufgaben an einem Ort zu finden. Außerdem wollen wir weiterhin in die Unterstützung von Marketing- und Vertriebsteams investieren, damit sie ihre Kunden effizient zu erreichen. Langfristig arbeiten wir daran, Video zu einem alltäglichen Kommunikationsmittel in jedem Unternehmen zu machen und asynchrone Kommunikation weiter zu verbreiten.

Interview: Helmut van Rinsum

Janie Lee ist Head of Product bei dem Technologieunternehmen Loom, das auf Videokommunikatiossoftware für den Arbeitsalltag spezilisiert ist und seit 2023 zu Atlassian gehört. Bevor Janie zu Loom kam, sammelte sie umfangreich Erfahrungen bei der Entwicklung von Produkten bei Rippling, Opendoor und Box.

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