Perfection42: KI-Tool für das Storyboarding

Interview

6 Minuten

14.10.2024

Das Start-up Perfection42 aus Vilnius ist für Werbeagenturen, aber auch die Filmbranche interessant. Denn eine eigens trainierte KI erstellt Frames für das Storyboarding. Als erster Kunde hat Ogilvy Vilnius das Tool getestet und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ein Gespräch mit Simona Vasytė, CEO von Perfection42.

Simona, wie kam es zur Gründung von Perfection42?

Simona Vasytė: Wir haben unser Unternehmen im Jahr 2018 gestartet. Es ist mein zweites Startup mit demselben Mitgründer, mit Kęstutis Taučkėla. Wir haben 2011 oder 2012 begonnen, mit KI zu experimentieren, damals in der Spielebranche. Unser erstes Start-up konzentrierte sich auf Spiele und wir nutzten KI auf unkonventionelle Weise. Wir erkannten schnell das enorme Potenzial von KI und sahen die Möglichkeit, einen Mehrwert zu schaffen und Einsparungen zu erzielen. Deshalb haben wir uns entschlossen, ein weiteres Start-up zu gründen, das sich auf KI-Anwendungen konzentriert. Zunächst arbeiteten wir weiter in der Spieleindustrie, weil wir dort bereits Kontakte hatten. Unser erstes Programm war auf Leveldesign spezialisiert, mit der Zeit haben wir uns jedoch auf visuelle Anwendungen spezialisiert.

Was hat Dich dazu inspiriert, eine KI-basierte Lösung für das Storyboarding zu entwickeln?

Vasytė: Einer unserer Kunden, Ogilvy Vilnius, war auf der Suche nach einer effizienten Storyboarding-Lösung. Die vorhandenen Tools lieferten jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse in Bezug auf Konsistenz und Geschwindigkeit. Nach mehreren Versuchen entwickelten wir ein System, das diese Anforderungen erfüllte und mit dem Storyboards schneller und in einem einheitlichen Stil erstellt werden konnten. Ogilvy Vilnius hatte Probleme mit der Konsistenz von Schauplätzen, Stil und Charakteren sowie mit der Geschwindigkeit der Erstellung. Die bisherigen Tools erforderten zu viele Iterationen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Das war für sie inakzeptabel. Deshalb haben wir beschlossen, eine eigene Lösung zu entwickeln.

Beispiel eines Storyboards, das mit der KI von Perfection42 erstellt wurde

Kannst Du erklären, wie die KI-basierte Storyboarding-Technologie funktioniert?

Vasytė: Unsere Technologie kombiniert mehrere KI-Lösungen und mathematische Modelle. Das Storyboarding-Tool funktioniert so, dass die Benutzer Textaufforderungen für einzelne Frames des Storyboards eingeben. Mithilfe eines generativen Modells erzeugt das System dann eine Reihe von Frames in einem vorher trainierten Stil auf der Grundlage der Eingabeaufforderungen. Die Benutzer können jeden Frame überprüfen und ihre Eingabeaufforderungen feinabstimmen, um genauere Ergebnisse zu erzielen.

Darüber hinaus können die Benutzer den Generierungsprozess verbessern, indem sie visuelle Skizzen als Referenz für die Einstellung hochladen. Das Tool ist auch in der Lage, die Konsistenz der Charaktere im gesamten Storyboard aufrechtzuerhalten, entweder aus einem Satz echter Charakterfotos oder aus einem synthetisch generierten Datensatz.

Wie ist das Feedback der ersten Nutzer?

Vasytė: Das Feedback ist sehr positiv. Unsere erste Demo zeigt vielversprechende Ergebnisse, obwohl wir noch an einigen Herausforderungen wie der genauen Darstellung kleiner Objekte und komplexer Kamerawinkel arbeiten. Der Kunde war jedoch mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. Insbesondere schätzte er die Geschwindigkeit und die Konsistenz der Ergebnisse, was für seinen engen Zeitplan entscheidend ist. Wir haben auch festgestellt, dass bestimmte Objekte noch detaillierter gerendert werden müssen. Wir arbeiten daran, diese Herausforderungen zu meistern.

Euer erster Kunde ist eine Werbeagentur. Ist Ihr Tool auch für Filmemacher oder andere Unternehmen interessant?

Vasytė: Ja, auf jeden Fall. Unser Schwerpunkt liegt auf der visuellen Automatisierung, die in vielen Branchen nützlich ist. Storyboarding ist für Werbeagenturen sehr wichtig. Diese Technologie kann jedoch auch auf andere Branchen ausgeweitet werden. Eine dieser Branchen ist die Filmproduktion und Animation.  Für uns als Unternehmen ist das Storyboarding nur eines der Produkte, die wir für unsere Kunden erstellen. Bei Perfection42 entwickeln wir eine Plattform für professionelle Studios zur Erstellung visueller Medien. Es handelt sich um eine sichere, einfach einzurichtende Engine für die Erstellung von Inhalten, die es Ihnen ermöglicht, Modelle auf Ihrem eigenen geistigen Eigentum zu trainieren, während Sie die volle Kontrolle und das Eigentum an Ihren Daten behalten.

Die Gründer von Perfection42: Simona Vasytė und Kęstutis Taučkėla

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Filmemacher und Werbeagenturen bei der Implementierung von KI in den kreativen Prozess?

Vasytė: Die größten Herausforderungen sind Konsistenz und Kontrolle. Vor allem in der Filmbranche sind strenge Fristen und vorhersehbare Ergebnisse entscheidend. Die weniger strengen Anforderungen an KI sind in der Vorproduktion zu finden, wo es mehr Raum für Kreativität und Experimente gibt. Bei den großen Hollywood-Studios gibt es jedoch häufig Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit von KI-Ergebnissen. Diese Studios haben strenge Qualitätsanforderungen und Fristen, die mit KI-basierten Prozessen oft nur schwer eingehalten werden können.

Wie gehen Sie mit den Bedenken um, dass KI die menschliche Kreativität ersetzen könnte?

Vasytė: Wir arbeiten hauptsächlich mit Early Adopters, die das Potenzial der KI sehen und bereit sind, Risiken einzugehen. Viele unserer Kunden haben dringende Probleme mit Budget- und Zeitbeschränkungen, was die Einführung von KI-Lösungen erleichtert. Die Angst, den Anschluss zu verpassen, treibt viele dazu, KI frühzeitig einzuführen. Wir sehen KI nicht als Ersatz für menschliche Kreativität, sondern als ein Werkzeug zur Unterstützung und Beschleunigung kreativer Prozesse. Unsere Kunden sehen den Mehrwert von KI vor allem in der gesteigerten Effizienz und in der Möglichkeit, verschiedene kreative Ansätze schneller auszuprobieren.

Ist Euer Storyboard-Tool bereit zum Testen?

Vasytė: Noch nicht, es befindet sich noch in der Entwicklung. Wir arbeiten daran, das Tool zu verbessern und es bald einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen.

Interview: Helmut van Rinsum

Simona ist CEO von Perfection42, ein Unternehmen aus Vilnius/Litauen, das sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Lösungen für die visuelle Produktion spezialisiert hat. Davor war sie Mitbegründerin der Outlander Studios und als  Produktmanagerin bei Vinted tätig. Simona hat einen Abschluss in Molekularbiologie und arbeitete auch im Bereich der Genetik. Sie ist begeisterter Star Wars-Fan und interessiert sich für die asiatische Kultur.

Perfection42: KI-Tool für das Storyboarding

Interview

6 Minuten

14.10.2024

Das Start-up Perfection42 aus Vilnius ist für Werbeagenturen, aber auch die Filmbranche interessant. Denn eine eigens trainierte KI erstellt Frames für das Storyboarding. Als erster Kunde hat Ogilvy Vilnius das Tool getestet und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ein Gespräch mit Simona Vasytė, CEO von Perfection42.

Simona, wie kam es zur Gründung von Perfection42?

Simona Vasytė: Wir haben unser Unternehmen im Jahr 2018 gestartet. Es ist mein zweites Startup mit demselben Mitgründer, mit Kęstutis Taučkėla. Wir haben 2011 oder 2012 begonnen, mit KI zu experimentieren, damals in der Spielebranche. Unser erstes Start-up konzentrierte sich auf Spiele und wir nutzten KI auf unkonventionelle Weise. Wir erkannten schnell das enorme Potenzial von KI und sahen die Möglichkeit, einen Mehrwert zu schaffen und Einsparungen zu erzielen. Deshalb haben wir uns entschlossen, ein weiteres Start-up zu gründen, das sich auf KI-Anwendungen konzentriert. Zunächst arbeiteten wir weiter in der Spieleindustrie, weil wir dort bereits Kontakte hatten. Unser erstes Programm war auf Leveldesign spezialisiert, mit der Zeit haben wir uns jedoch auf visuelle Anwendungen spezialisiert.

Was hat Dich dazu inspiriert, eine KI-basierte Lösung für das Storyboarding zu entwickeln?

Vasytė: Einer unserer Kunden, Ogilvy Vilnius, war auf der Suche nach einer effizienten Storyboarding-Lösung. Die vorhandenen Tools lieferten jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse in Bezug auf Konsistenz und Geschwindigkeit. Nach mehreren Versuchen entwickelten wir ein System, das diese Anforderungen erfüllte und mit dem Storyboards schneller und in einem einheitlichen Stil erstellt werden konnten. Ogilvy Vilnius hatte Probleme mit der Konsistenz von Schauplätzen, Stil und Charakteren sowie mit der Geschwindigkeit der Erstellung. Die bisherigen Tools erforderten zu viele Iterationen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Das war für sie inakzeptabel. Deshalb haben wir beschlossen, eine eigene Lösung zu entwickeln.

Beispiel eines Storyboards, das mit der KI von Perfection42 erstellt wurde

Kannst Du erklären, wie die KI-basierte Storyboarding-Technologie funktioniert?

Vasytė: Unsere Technologie kombiniert mehrere KI-Lösungen und mathematische Modelle. Das Storyboarding-Tool funktioniert so, dass die Benutzer Textaufforderungen für einzelne Frames des Storyboards eingeben. Mithilfe eines generativen Modells erzeugt das System dann eine Reihe von Frames in einem vorher trainierten Stil auf der Grundlage der Eingabeaufforderungen. Die Benutzer können jeden Frame überprüfen und ihre Eingabeaufforderungen feinabstimmen, um genauere Ergebnisse zu erzielen.

Darüber hinaus können die Benutzer den Generierungsprozess verbessern, indem sie visuelle Skizzen als Referenz für die Einstellung hochladen. Das Tool ist auch in der Lage, die Konsistenz der Charaktere im gesamten Storyboard aufrechtzuerhalten, entweder aus einem Satz echter Charakterfotos oder aus einem synthetisch generierten Datensatz.

Wie ist das Feedback der ersten Nutzer?

Vasytė: Das Feedback ist sehr positiv. Unsere erste Demo zeigt vielversprechende Ergebnisse, obwohl wir noch an einigen Herausforderungen wie der genauen Darstellung kleiner Objekte und komplexer Kamerawinkel arbeiten. Der Kunde war jedoch mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. Insbesondere schätzte er die Geschwindigkeit und die Konsistenz der Ergebnisse, was für seinen engen Zeitplan entscheidend ist. Wir haben auch festgestellt, dass bestimmte Objekte noch detaillierter gerendert werden müssen. Wir arbeiten daran, diese Herausforderungen zu meistern.

Euer erster Kunde ist eine Werbeagentur. Ist Ihr Tool auch für Filmemacher oder andere Unternehmen interessant?

Vasytė: Ja, auf jeden Fall. Unser Schwerpunkt liegt auf der visuellen Automatisierung, die in vielen Branchen nützlich ist. Storyboarding ist für Werbeagenturen sehr wichtig. Diese Technologie kann jedoch auch auf andere Branchen ausgeweitet werden. Eine dieser Branchen ist die Filmproduktion und Animation.  Für uns als Unternehmen ist das Storyboarding nur eines der Produkte, die wir für unsere Kunden erstellen. Bei Perfection42 entwickeln wir eine Plattform für professionelle Studios zur Erstellung visueller Medien. Es handelt sich um eine sichere, einfach einzurichtende Engine für die Erstellung von Inhalten, die es Ihnen ermöglicht, Modelle auf Ihrem eigenen geistigen Eigentum zu trainieren, während Sie die volle Kontrolle und das Eigentum an Ihren Daten behalten.

Die Gründer von Perfection42: Simona Vasytė und Kęstutis Taučkėla

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Filmemacher und Werbeagenturen bei der Implementierung von KI in den kreativen Prozess?

Vasytė: Die größten Herausforderungen sind Konsistenz und Kontrolle. Vor allem in der Filmbranche sind strenge Fristen und vorhersehbare Ergebnisse entscheidend. Die weniger strengen Anforderungen an KI sind in der Vorproduktion zu finden, wo es mehr Raum für Kreativität und Experimente gibt. Bei den großen Hollywood-Studios gibt es jedoch häufig Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit von KI-Ergebnissen. Diese Studios haben strenge Qualitätsanforderungen und Fristen, die mit KI-basierten Prozessen oft nur schwer eingehalten werden können.

Wie gehen Sie mit den Bedenken um, dass KI die menschliche Kreativität ersetzen könnte?

Vasytė: Wir arbeiten hauptsächlich mit Early Adopters, die das Potenzial der KI sehen und bereit sind, Risiken einzugehen. Viele unserer Kunden haben dringende Probleme mit Budget- und Zeitbeschränkungen, was die Einführung von KI-Lösungen erleichtert. Die Angst, den Anschluss zu verpassen, treibt viele dazu, KI frühzeitig einzuführen. Wir sehen KI nicht als Ersatz für menschliche Kreativität, sondern als ein Werkzeug zur Unterstützung und Beschleunigung kreativer Prozesse. Unsere Kunden sehen den Mehrwert von KI vor allem in der gesteigerten Effizienz und in der Möglichkeit, verschiedene kreative Ansätze schneller auszuprobieren.

Ist Euer Storyboard-Tool bereit zum Testen?

Vasytė: Noch nicht, es befindet sich noch in der Entwicklung. Wir arbeiten daran, das Tool zu verbessern und es bald einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen.

Interview: Helmut van Rinsum

Simona ist CEO von Perfection42, ein Unternehmen aus Vilnius/Litauen, das sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Lösungen für die visuelle Produktion spezialisiert hat. Davor war sie Mitbegründerin der Outlander Studios und als  Produktmanagerin bei Vinted tätig. Simona hat einen Abschluss in Molekularbiologie und arbeitete auch im Bereich der Genetik. Sie ist begeisterter Star Wars-Fan und interessiert sich für die asiatische Kultur.

Perfection42: KI-Tool für das Storyboarding

Interview

6 Minuten

14.10.2024

Das Start-up Perfection42 aus Vilnius ist für Werbeagenturen, aber auch die Filmbranche interessant. Denn eine eigens trainierte KI erstellt Frames für das Storyboarding. Als erster Kunde hat Ogilvy Vilnius das Tool getestet und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ein Gespräch mit Simona Vasytė, CEO von Perfection42.

Simona, wie kam es zur Gründung von Perfection42?

Simona Vasytė: Wir haben unser Unternehmen im Jahr 2018 gestartet. Es ist mein zweites Startup mit demselben Mitgründer, mit Kęstutis Taučkėla. Wir haben 2011 oder 2012 begonnen, mit KI zu experimentieren, damals in der Spielebranche. Unser erstes Start-up konzentrierte sich auf Spiele und wir nutzten KI auf unkonventionelle Weise. Wir erkannten schnell das enorme Potenzial von KI und sahen die Möglichkeit, einen Mehrwert zu schaffen und Einsparungen zu erzielen. Deshalb haben wir uns entschlossen, ein weiteres Start-up zu gründen, das sich auf KI-Anwendungen konzentriert. Zunächst arbeiteten wir weiter in der Spieleindustrie, weil wir dort bereits Kontakte hatten. Unser erstes Programm war auf Leveldesign spezialisiert, mit der Zeit haben wir uns jedoch auf visuelle Anwendungen spezialisiert.

Was hat Dich dazu inspiriert, eine KI-basierte Lösung für das Storyboarding zu entwickeln?

Vasytė: Einer unserer Kunden, Ogilvy Vilnius, war auf der Suche nach einer effizienten Storyboarding-Lösung. Die vorhandenen Tools lieferten jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse in Bezug auf Konsistenz und Geschwindigkeit. Nach mehreren Versuchen entwickelten wir ein System, das diese Anforderungen erfüllte und mit dem Storyboards schneller und in einem einheitlichen Stil erstellt werden konnten. Ogilvy Vilnius hatte Probleme mit der Konsistenz von Schauplätzen, Stil und Charakteren sowie mit der Geschwindigkeit der Erstellung. Die bisherigen Tools erforderten zu viele Iterationen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Das war für sie inakzeptabel. Deshalb haben wir beschlossen, eine eigene Lösung zu entwickeln.

Beispiel eines Storyboards, das mit der KI von Perfection42 erstellt wurde

Kannst Du erklären, wie die KI-basierte Storyboarding-Technologie funktioniert?

Vasytė: Unsere Technologie kombiniert mehrere KI-Lösungen und mathematische Modelle. Das Storyboarding-Tool funktioniert so, dass die Benutzer Textaufforderungen für einzelne Frames des Storyboards eingeben. Mithilfe eines generativen Modells erzeugt das System dann eine Reihe von Frames in einem vorher trainierten Stil auf der Grundlage der Eingabeaufforderungen. Die Benutzer können jeden Frame überprüfen und ihre Eingabeaufforderungen feinabstimmen, um genauere Ergebnisse zu erzielen.

Darüber hinaus können die Benutzer den Generierungsprozess verbessern, indem sie visuelle Skizzen als Referenz für die Einstellung hochladen. Das Tool ist auch in der Lage, die Konsistenz der Charaktere im gesamten Storyboard aufrechtzuerhalten, entweder aus einem Satz echter Charakterfotos oder aus einem synthetisch generierten Datensatz.

Wie ist das Feedback der ersten Nutzer?

Vasytė: Das Feedback ist sehr positiv. Unsere erste Demo zeigt vielversprechende Ergebnisse, obwohl wir noch an einigen Herausforderungen wie der genauen Darstellung kleiner Objekte und komplexer Kamerawinkel arbeiten. Der Kunde war jedoch mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden. Insbesondere schätzte er die Geschwindigkeit und die Konsistenz der Ergebnisse, was für seinen engen Zeitplan entscheidend ist. Wir haben auch festgestellt, dass bestimmte Objekte noch detaillierter gerendert werden müssen. Wir arbeiten daran, diese Herausforderungen zu meistern.

Euer erster Kunde ist eine Werbeagentur. Ist Ihr Tool auch für Filmemacher oder andere Unternehmen interessant?

Vasytė: Ja, auf jeden Fall. Unser Schwerpunkt liegt auf der visuellen Automatisierung, die in vielen Branchen nützlich ist. Storyboarding ist für Werbeagenturen sehr wichtig. Diese Technologie kann jedoch auch auf andere Branchen ausgeweitet werden. Eine dieser Branchen ist die Filmproduktion und Animation.  Für uns als Unternehmen ist das Storyboarding nur eines der Produkte, die wir für unsere Kunden erstellen. Bei Perfection42 entwickeln wir eine Plattform für professionelle Studios zur Erstellung visueller Medien. Es handelt sich um eine sichere, einfach einzurichtende Engine für die Erstellung von Inhalten, die es Ihnen ermöglicht, Modelle auf Ihrem eigenen geistigen Eigentum zu trainieren, während Sie die volle Kontrolle und das Eigentum an Ihren Daten behalten.

Die Gründer von Perfection42: Simona Vasytė und Kęstutis Taučkėla

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Filmemacher und Werbeagenturen bei der Implementierung von KI in den kreativen Prozess?

Vasytė: Die größten Herausforderungen sind Konsistenz und Kontrolle. Vor allem in der Filmbranche sind strenge Fristen und vorhersehbare Ergebnisse entscheidend. Die weniger strengen Anforderungen an KI sind in der Vorproduktion zu finden, wo es mehr Raum für Kreativität und Experimente gibt. Bei den großen Hollywood-Studios gibt es jedoch häufig Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit von KI-Ergebnissen. Diese Studios haben strenge Qualitätsanforderungen und Fristen, die mit KI-basierten Prozessen oft nur schwer eingehalten werden können.

Wie gehen Sie mit den Bedenken um, dass KI die menschliche Kreativität ersetzen könnte?

Vasytė: Wir arbeiten hauptsächlich mit Early Adopters, die das Potenzial der KI sehen und bereit sind, Risiken einzugehen. Viele unserer Kunden haben dringende Probleme mit Budget- und Zeitbeschränkungen, was die Einführung von KI-Lösungen erleichtert. Die Angst, den Anschluss zu verpassen, treibt viele dazu, KI frühzeitig einzuführen. Wir sehen KI nicht als Ersatz für menschliche Kreativität, sondern als ein Werkzeug zur Unterstützung und Beschleunigung kreativer Prozesse. Unsere Kunden sehen den Mehrwert von KI vor allem in der gesteigerten Effizienz und in der Möglichkeit, verschiedene kreative Ansätze schneller auszuprobieren.

Ist Euer Storyboard-Tool bereit zum Testen?

Vasytė: Noch nicht, es befindet sich noch in der Entwicklung. Wir arbeiten daran, das Tool zu verbessern und es bald einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen.

Interview: Helmut van Rinsum

Simona ist CEO von Perfection42, ein Unternehmen aus Vilnius/Litauen, das sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Lösungen für die visuelle Produktion spezialisiert hat. Davor war sie Mitbegründerin der Outlander Studios und als  Produktmanagerin bei Vinted tätig. Simona hat einen Abschluss in Molekularbiologie und arbeitete auch im Bereich der Genetik. Sie ist begeisterter Star Wars-Fan und interessiert sich für die asiatische Kultur.

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