Angst vor dem Unbekannten

Insight

5 Minuten

22.10.2018

Portrait von Steve Wainwright

Angst vor einer Zukunft mit KI: Der fehlende Dialog über die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz verunsichert Mitarbeiter und bremst in den Unternehmen die Digitalisierung. Das aber muss nicht sein. In einem Fachbeitrag beschreibt Steve Wainwright (Foto), Managing Director EMEA von Skillsoft, wie in fünf Schritten die kulturelle Transformation am Arbeitsplatz gelingen kann.

Laut World Economic Forum wird die technologische Revolution die Art und Weise, in der wir leben, arbeiten und interagieren, grundlegend verändern. Bekannt als die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) werden diese Veränderungen sehr bald in jeder Branche spürbar sein. Die Auswirkungen von Cloud Computing, Big Data, Virtual Reality, Sprachverarbeitung (NLP), Automatisierung und künstlicher Intelligenz (KI) sind bereits an vielen Arbeitsplätzen angekommen: von Plattformen, die KI zur Automatisierung von Arbeitsprozessen nutzen, bis hin zu "intelligenten" Chatbots, die die Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden verändern. Zukunftsorientierte Organisationen beziehen ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung und Implementierung der neuen Technologien aktiv mit ein. Sie identifizieren die Fähigkeiten, die ihre Mitarbeiter benötigen, um die Technologie effektiv zu nutzen und das Geschäft zu transformieren.Einer kürzlich vom Workforce Institute durchgeführten globalen Umfrage zufolge glauben vier von fünf Mitarbeitern, dass KI die Arbeit positiv beeinflussen könnte, indem Routineaufgaben vereinfacht werden. Trotzdem wird eine große Angst vor den Auswirkungen der neuen Technologie auf die Arbeit deutlich – bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die Mehrheit der Befragten gibt an, dass das Schweigen der Arbeitgeber zu diesem Thema ein Hauptgrund für ihre Angst und Besorgnis ist. Laut der Studie haben sich 58 Prozent der Organisationen noch nicht gegenüber ihren Mitarbeitern über die möglichen Auswirkungen von KI auf ihre Belegschaft geäußert. Und dies obwohl die Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Mitarbeiter KI begrüßen würden, wenn sie damit zeitaufwändige interne Prozesse vereinfachen, automatisieren oder ihre Arbeitsbelastung besser ausgleichen würden.

Organisationen, die das Potenzial von Automatisierung und KI nutzen wollen, sollten daher auf keinen Fall außer Acht lassen, die Mitarbeiter in den technologischen und  kulturellen Wandel miteinzubeziehen, um Ängsten vor dem Unbekannten entgegenzuwirken und den Weg für die digitale Transformation frei zu machen. Anbei erläutere ich, welche fünf Schritte für die erfolgreiche und langfristige Umsetzung unbedingt beachtet werden sollten.

Step 1: Offener Dialog, um zu informieren und Ängste abzubauen

Unternehmen, die in der Ära der vierten industriellen Revolution gedeihen und überleben wollen, müssen etliche potenzielle Stolpersteine überwinden. Dazu gehört vor allem, die Belegschaft zu motivieren, Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz zu priviligieren und ihre Vorteile zu verstehen. Nur so kann das Engagement der Mitarbeiter mithilfe der neuen Arbeitsweisen gesteigert werden. Das bedeutet, dass sich das Management im Vorfeld über mögliche Auswirkungen auf die Mitarbeiterschaft klar sein sollte.

Es ist entscheidend, hier einen Dialog mit den Mitarbeitern aufzunehmen, um Angst zu reduzieren und damit die Chancen für die erfolgreiche Einführung von KI-Funktionen zu erhöhen. Die Kommunikation sollte den Mitarbeitern dabei helfen zu verstehen, was der Einsatz der Lösungen in der täglichen Arbeit verändert, sowie die vielen Möglichkeiten aufzeigen, in denen KI ihre Job-Rollen erweitern und viele Aufgaben erleichtern kann. Firmen- oder Abteilungsleiter sollten zudem erläutern, wie wichtig die Einführung neuer digitalisierter Arbeitsabläufe und der Einsatz von KI für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens sind.

Step 2: Hierarchien neu überdenken

Mitarbeitern die Chance zu geben, sich mit den neuen Anwendungen und Arbeitsabläufen vertraut zu machen und deren Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag zu verstehen, ist nur der erste Schritt.  Unternehmensleiter müssen darüber hinaus auch Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen (z.B. im direkten Kundenkontakt) befähigen, die neuen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie zu nutzen. Denn diese sind am ehesten in der Lage, Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen, die sich durch den Einsatz der neuen Funktionen ergeben werden.

Das kann bedeuten, dass die Hierarchien in Unternehmen umgestellt werden müssen – hin zu einer stärker teambasierten Kultur. Um die Vorteile vieler KI-basierter Lösungen optimal nutzen zu können, müssen Unternehmen in der Lage sein, flexibel auf die Möglichkeiten zu reagieren, die sich aus der Kombination von menschlichen Fähigkeiten und künstlicher Intelligenz ergeben.

Am wichtigsten ist jedoch, dass die Mitarbeiter weiterqualifiziert werden, damit sie neue KI-Technologien nutzen können, um ihre Rollen im Unternehmen zu erweitern oder kreativere Ansätze zu entwickeln.

Step 3: Das Paradox der Automatisierung überwinden

Viele Arbeitsumgebungen werden bereits neu ausgerichtet, da die Automatisierung alle Branchen –  von der Fertigung bis hin zu bankfachlichen Aufgaben – betrifft und Arbeitsabläufe verändert. Mitarbeiter auf allen Ebenen der Organisation müssen sich KI-Kenntnisse aneignen und lernen, wie sie mit diesen Fähigkeiten kompetent umgehen können. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung des Arbeitslebens – bis hin zur Neuerfindung von Berufsbildern – müssen Unternehmen sicherstellen, in ihrer Belegschaft die richtige Zusammensetzung an Wissen und Fähigkeiten zu haben. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, Lern- & Entwicklungs-Strategien zu entwickeln, um Personal zu unterstützen, dessen Aufgabenfelder durch Automatisierung und den Einsatz von KI beeinflusst werden. Gezielte Schulungen sind dabei unerlässlich.

Mit der Weiterentwicklung der beruflichen Rollen müssen die Mitarbeiter besser qualifiziert werden, um das sogenannte „Paradox of Automation“ zu überwinden. Dies besagt, dass wir,  je mehr wir uns auf Technologie verlassen, desto weniger in der Lage sind, Ausnahmefälle zu kontrollieren, wenn die Technologie versagt. Es wird immer wichtiger, menschliche Fähigkeiten auf dem neusten Stand zu halten, damit Mitarbeiter wissen, wann und wie sie in automatisierte Prozesse eingreifen können.

Step 4: Neue Kompetenzen gefragt

Da KI die Arbeitsanforderungen von Mitarbeitern verändert, wird ein neues Set an Skills zunehmend in den Vordergrund treten. Wir wissen noch nicht, wie viele der zukünftigen beruflichen Aufgaben und Rollen genau aussehen werden. Allerdings ist zu erwarten, dass sie entscheidende Fähigkeiten nutzen, die Menschen den Maschinen voraushaben: Kreativität, externes Denken sowie zwischenmenschliche Fähigkeiten.

Laut World Economic Forum werden die wichtigsten Kompetenzen für unsere zunehmend automatisierte Welt komplexe Problemlösungsfähigkeiten, kritisches Denken, kognitive Flexibilität und Personalmanagement umfassen. Mit anderen Worten. Technische Fähigkeiten werden in vielen Positionen in den Hintergrund treten. Die Entwicklung von starken sozialen Kompetenzen sowie die Fähigkeit, aktiv zu lernen, werden einen höheren Stellenwert einnehmen, da Nachfrage nach Fähigkeiten besteht, die Maschinen nicht einfach ausüben können: wie Kreativität, emotionale Intelligenz oder die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kommunikation.

Step 5: Lernen als Schlüssel zur beruflichen Nachhaltigkeit

Es ist klar, dass leicht zugängliche Fortbildungsmöglichkeiten für digitale Kompetenzen ein Muss für Unternehmen sein werden, die die Einführung einer KI-basierten Lösung ermöglichen wollen. Ebenfalls unabdingbar wird die Schaffung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens sein. Denn dadurch wird es den Arbeitnehmern ermöglicht, sich auf den nächsten organisatorischen Wandel vorzubereiten und sich in einer zunehmend komplexen Organisationsstruktur zurecht zu finden, in der traditionelle funktionale Silos und Grenzen nicht mehr existieren.

In einer Welt, in der sich die Anforderungen am Arbeitsplatz alle 18 Monate ändern, wird das Lernen zum Schlüssel für die berufliche Nachhaltigkeit. Es ist also naheliegend, dass die Gewinnung und Bindung von Talenten auch davon abhängt, dass Menschen/Mitarbeiter ausreichend Möglichkeiten haben, ihre digitalen und sozialen Fähigkeiten sowie beruflichen Talente kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Fazit: KI als Job-Fähigkeit erkennen

Im Zuge von Automatisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz müssen Unternehmen ihre Belegschaft weiterentwickeln, um sich auf die neuen Realitäten unserer Arbeitswelt vorzubereiten. Für Führungskräfte bedeutet dies, dass sie KI als „Job-Befähigung“ und nicht als „Job-Killer“ erkennen, vermitteln und einsetzen müssen. Sie müssen kulturelle Veränderungen ermöglichen, die nicht nur die schnelle und erfolgreiche Einführung von KI unterstützen, sondern auch eine Arbeitskultur schaffen, die es ermöglicht, eine Steigerung der Produktivität  umzusetzen und das Beste aus den neuen Technologieinvestitionen zu machen.

Vorausschauende Unternehmen erkennen, dass Technologien zur Automatisierung dann am effektivsten sind, wenn sie Menschen ergänzen und nicht ersetzen. Dies auch den Mitarbeitern zu vermitteln, sie bei der Implementierung einzubeziehen und neue Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich das Potenzial der neuen Möglichkeiten entfalten kann, ist eine für jedes Unternehmen wichtige Aufgabe, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.

Angst vor dem Unbekannten

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5 Minuten

22.10.2018

Portrait von Steve Wainwright

Angst vor einer Zukunft mit KI: Der fehlende Dialog über die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz verunsichert Mitarbeiter und bremst in den Unternehmen die Digitalisierung. Das aber muss nicht sein. In einem Fachbeitrag beschreibt Steve Wainwright (Foto), Managing Director EMEA von Skillsoft, wie in fünf Schritten die kulturelle Transformation am Arbeitsplatz gelingen kann.

Laut World Economic Forum wird die technologische Revolution die Art und Weise, in der wir leben, arbeiten und interagieren, grundlegend verändern. Bekannt als die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) werden diese Veränderungen sehr bald in jeder Branche spürbar sein. Die Auswirkungen von Cloud Computing, Big Data, Virtual Reality, Sprachverarbeitung (NLP), Automatisierung und künstlicher Intelligenz (KI) sind bereits an vielen Arbeitsplätzen angekommen: von Plattformen, die KI zur Automatisierung von Arbeitsprozessen nutzen, bis hin zu "intelligenten" Chatbots, die die Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden verändern. Zukunftsorientierte Organisationen beziehen ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung und Implementierung der neuen Technologien aktiv mit ein. Sie identifizieren die Fähigkeiten, die ihre Mitarbeiter benötigen, um die Technologie effektiv zu nutzen und das Geschäft zu transformieren.Einer kürzlich vom Workforce Institute durchgeführten globalen Umfrage zufolge glauben vier von fünf Mitarbeitern, dass KI die Arbeit positiv beeinflussen könnte, indem Routineaufgaben vereinfacht werden. Trotzdem wird eine große Angst vor den Auswirkungen der neuen Technologie auf die Arbeit deutlich – bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die Mehrheit der Befragten gibt an, dass das Schweigen der Arbeitgeber zu diesem Thema ein Hauptgrund für ihre Angst und Besorgnis ist. Laut der Studie haben sich 58 Prozent der Organisationen noch nicht gegenüber ihren Mitarbeitern über die möglichen Auswirkungen von KI auf ihre Belegschaft geäußert. Und dies obwohl die Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Mitarbeiter KI begrüßen würden, wenn sie damit zeitaufwändige interne Prozesse vereinfachen, automatisieren oder ihre Arbeitsbelastung besser ausgleichen würden.

Organisationen, die das Potenzial von Automatisierung und KI nutzen wollen, sollten daher auf keinen Fall außer Acht lassen, die Mitarbeiter in den technologischen und  kulturellen Wandel miteinzubeziehen, um Ängsten vor dem Unbekannten entgegenzuwirken und den Weg für die digitale Transformation frei zu machen. Anbei erläutere ich, welche fünf Schritte für die erfolgreiche und langfristige Umsetzung unbedingt beachtet werden sollten.

Step 1: Offener Dialog, um zu informieren und Ängste abzubauen

Unternehmen, die in der Ära der vierten industriellen Revolution gedeihen und überleben wollen, müssen etliche potenzielle Stolpersteine überwinden. Dazu gehört vor allem, die Belegschaft zu motivieren, Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz zu priviligieren und ihre Vorteile zu verstehen. Nur so kann das Engagement der Mitarbeiter mithilfe der neuen Arbeitsweisen gesteigert werden. Das bedeutet, dass sich das Management im Vorfeld über mögliche Auswirkungen auf die Mitarbeiterschaft klar sein sollte.

Es ist entscheidend, hier einen Dialog mit den Mitarbeitern aufzunehmen, um Angst zu reduzieren und damit die Chancen für die erfolgreiche Einführung von KI-Funktionen zu erhöhen. Die Kommunikation sollte den Mitarbeitern dabei helfen zu verstehen, was der Einsatz der Lösungen in der täglichen Arbeit verändert, sowie die vielen Möglichkeiten aufzeigen, in denen KI ihre Job-Rollen erweitern und viele Aufgaben erleichtern kann. Firmen- oder Abteilungsleiter sollten zudem erläutern, wie wichtig die Einführung neuer digitalisierter Arbeitsabläufe und der Einsatz von KI für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens sind.

Step 2: Hierarchien neu überdenken

Mitarbeitern die Chance zu geben, sich mit den neuen Anwendungen und Arbeitsabläufen vertraut zu machen und deren Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag zu verstehen, ist nur der erste Schritt.  Unternehmensleiter müssen darüber hinaus auch Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen (z.B. im direkten Kundenkontakt) befähigen, die neuen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie zu nutzen. Denn diese sind am ehesten in der Lage, Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen, die sich durch den Einsatz der neuen Funktionen ergeben werden.

Das kann bedeuten, dass die Hierarchien in Unternehmen umgestellt werden müssen – hin zu einer stärker teambasierten Kultur. Um die Vorteile vieler KI-basierter Lösungen optimal nutzen zu können, müssen Unternehmen in der Lage sein, flexibel auf die Möglichkeiten zu reagieren, die sich aus der Kombination von menschlichen Fähigkeiten und künstlicher Intelligenz ergeben.

Am wichtigsten ist jedoch, dass die Mitarbeiter weiterqualifiziert werden, damit sie neue KI-Technologien nutzen können, um ihre Rollen im Unternehmen zu erweitern oder kreativere Ansätze zu entwickeln.

Step 3: Das Paradox der Automatisierung überwinden

Viele Arbeitsumgebungen werden bereits neu ausgerichtet, da die Automatisierung alle Branchen –  von der Fertigung bis hin zu bankfachlichen Aufgaben – betrifft und Arbeitsabläufe verändert. Mitarbeiter auf allen Ebenen der Organisation müssen sich KI-Kenntnisse aneignen und lernen, wie sie mit diesen Fähigkeiten kompetent umgehen können. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung des Arbeitslebens – bis hin zur Neuerfindung von Berufsbildern – müssen Unternehmen sicherstellen, in ihrer Belegschaft die richtige Zusammensetzung an Wissen und Fähigkeiten zu haben. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, Lern- & Entwicklungs-Strategien zu entwickeln, um Personal zu unterstützen, dessen Aufgabenfelder durch Automatisierung und den Einsatz von KI beeinflusst werden. Gezielte Schulungen sind dabei unerlässlich.

Mit der Weiterentwicklung der beruflichen Rollen müssen die Mitarbeiter besser qualifiziert werden, um das sogenannte „Paradox of Automation“ zu überwinden. Dies besagt, dass wir,  je mehr wir uns auf Technologie verlassen, desto weniger in der Lage sind, Ausnahmefälle zu kontrollieren, wenn die Technologie versagt. Es wird immer wichtiger, menschliche Fähigkeiten auf dem neusten Stand zu halten, damit Mitarbeiter wissen, wann und wie sie in automatisierte Prozesse eingreifen können.

Step 4: Neue Kompetenzen gefragt

Da KI die Arbeitsanforderungen von Mitarbeitern verändert, wird ein neues Set an Skills zunehmend in den Vordergrund treten. Wir wissen noch nicht, wie viele der zukünftigen beruflichen Aufgaben und Rollen genau aussehen werden. Allerdings ist zu erwarten, dass sie entscheidende Fähigkeiten nutzen, die Menschen den Maschinen voraushaben: Kreativität, externes Denken sowie zwischenmenschliche Fähigkeiten.

Laut World Economic Forum werden die wichtigsten Kompetenzen für unsere zunehmend automatisierte Welt komplexe Problemlösungsfähigkeiten, kritisches Denken, kognitive Flexibilität und Personalmanagement umfassen. Mit anderen Worten. Technische Fähigkeiten werden in vielen Positionen in den Hintergrund treten. Die Entwicklung von starken sozialen Kompetenzen sowie die Fähigkeit, aktiv zu lernen, werden einen höheren Stellenwert einnehmen, da Nachfrage nach Fähigkeiten besteht, die Maschinen nicht einfach ausüben können: wie Kreativität, emotionale Intelligenz oder die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kommunikation.

Step 5: Lernen als Schlüssel zur beruflichen Nachhaltigkeit

Es ist klar, dass leicht zugängliche Fortbildungsmöglichkeiten für digitale Kompetenzen ein Muss für Unternehmen sein werden, die die Einführung einer KI-basierten Lösung ermöglichen wollen. Ebenfalls unabdingbar wird die Schaffung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens sein. Denn dadurch wird es den Arbeitnehmern ermöglicht, sich auf den nächsten organisatorischen Wandel vorzubereiten und sich in einer zunehmend komplexen Organisationsstruktur zurecht zu finden, in der traditionelle funktionale Silos und Grenzen nicht mehr existieren.

In einer Welt, in der sich die Anforderungen am Arbeitsplatz alle 18 Monate ändern, wird das Lernen zum Schlüssel für die berufliche Nachhaltigkeit. Es ist also naheliegend, dass die Gewinnung und Bindung von Talenten auch davon abhängt, dass Menschen/Mitarbeiter ausreichend Möglichkeiten haben, ihre digitalen und sozialen Fähigkeiten sowie beruflichen Talente kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Fazit: KI als Job-Fähigkeit erkennen

Im Zuge von Automatisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz müssen Unternehmen ihre Belegschaft weiterentwickeln, um sich auf die neuen Realitäten unserer Arbeitswelt vorzubereiten. Für Führungskräfte bedeutet dies, dass sie KI als „Job-Befähigung“ und nicht als „Job-Killer“ erkennen, vermitteln und einsetzen müssen. Sie müssen kulturelle Veränderungen ermöglichen, die nicht nur die schnelle und erfolgreiche Einführung von KI unterstützen, sondern auch eine Arbeitskultur schaffen, die es ermöglicht, eine Steigerung der Produktivität  umzusetzen und das Beste aus den neuen Technologieinvestitionen zu machen.

Vorausschauende Unternehmen erkennen, dass Technologien zur Automatisierung dann am effektivsten sind, wenn sie Menschen ergänzen und nicht ersetzen. Dies auch den Mitarbeitern zu vermitteln, sie bei der Implementierung einzubeziehen und neue Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich das Potenzial der neuen Möglichkeiten entfalten kann, ist eine für jedes Unternehmen wichtige Aufgabe, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.

Angst vor dem Unbekannten

Insight

5 Minuten

22.10.2018

Portrait von Steve Wainwright

Angst vor einer Zukunft mit KI: Der fehlende Dialog über die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz verunsichert Mitarbeiter und bremst in den Unternehmen die Digitalisierung. Das aber muss nicht sein. In einem Fachbeitrag beschreibt Steve Wainwright (Foto), Managing Director EMEA von Skillsoft, wie in fünf Schritten die kulturelle Transformation am Arbeitsplatz gelingen kann.

Laut World Economic Forum wird die technologische Revolution die Art und Weise, in der wir leben, arbeiten und interagieren, grundlegend verändern. Bekannt als die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) werden diese Veränderungen sehr bald in jeder Branche spürbar sein. Die Auswirkungen von Cloud Computing, Big Data, Virtual Reality, Sprachverarbeitung (NLP), Automatisierung und künstlicher Intelligenz (KI) sind bereits an vielen Arbeitsplätzen angekommen: von Plattformen, die KI zur Automatisierung von Arbeitsprozessen nutzen, bis hin zu "intelligenten" Chatbots, die die Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden verändern. Zukunftsorientierte Organisationen beziehen ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung und Implementierung der neuen Technologien aktiv mit ein. Sie identifizieren die Fähigkeiten, die ihre Mitarbeiter benötigen, um die Technologie effektiv zu nutzen und das Geschäft zu transformieren.Einer kürzlich vom Workforce Institute durchgeführten globalen Umfrage zufolge glauben vier von fünf Mitarbeitern, dass KI die Arbeit positiv beeinflussen könnte, indem Routineaufgaben vereinfacht werden. Trotzdem wird eine große Angst vor den Auswirkungen der neuen Technologie auf die Arbeit deutlich – bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die Mehrheit der Befragten gibt an, dass das Schweigen der Arbeitgeber zu diesem Thema ein Hauptgrund für ihre Angst und Besorgnis ist. Laut der Studie haben sich 58 Prozent der Organisationen noch nicht gegenüber ihren Mitarbeitern über die möglichen Auswirkungen von KI auf ihre Belegschaft geäußert. Und dies obwohl die Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Mitarbeiter KI begrüßen würden, wenn sie damit zeitaufwändige interne Prozesse vereinfachen, automatisieren oder ihre Arbeitsbelastung besser ausgleichen würden.

Organisationen, die das Potenzial von Automatisierung und KI nutzen wollen, sollten daher auf keinen Fall außer Acht lassen, die Mitarbeiter in den technologischen und  kulturellen Wandel miteinzubeziehen, um Ängsten vor dem Unbekannten entgegenzuwirken und den Weg für die digitale Transformation frei zu machen. Anbei erläutere ich, welche fünf Schritte für die erfolgreiche und langfristige Umsetzung unbedingt beachtet werden sollten.

Step 1: Offener Dialog, um zu informieren und Ängste abzubauen

Unternehmen, die in der Ära der vierten industriellen Revolution gedeihen und überleben wollen, müssen etliche potenzielle Stolpersteine überwinden. Dazu gehört vor allem, die Belegschaft zu motivieren, Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz zu priviligieren und ihre Vorteile zu verstehen. Nur so kann das Engagement der Mitarbeiter mithilfe der neuen Arbeitsweisen gesteigert werden. Das bedeutet, dass sich das Management im Vorfeld über mögliche Auswirkungen auf die Mitarbeiterschaft klar sein sollte.

Es ist entscheidend, hier einen Dialog mit den Mitarbeitern aufzunehmen, um Angst zu reduzieren und damit die Chancen für die erfolgreiche Einführung von KI-Funktionen zu erhöhen. Die Kommunikation sollte den Mitarbeitern dabei helfen zu verstehen, was der Einsatz der Lösungen in der täglichen Arbeit verändert, sowie die vielen Möglichkeiten aufzeigen, in denen KI ihre Job-Rollen erweitern und viele Aufgaben erleichtern kann. Firmen- oder Abteilungsleiter sollten zudem erläutern, wie wichtig die Einführung neuer digitalisierter Arbeitsabläufe und der Einsatz von KI für die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg des Unternehmens sind.

Step 2: Hierarchien neu überdenken

Mitarbeitern die Chance zu geben, sich mit den neuen Anwendungen und Arbeitsabläufen vertraut zu machen und deren Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag zu verstehen, ist nur der erste Schritt.  Unternehmensleiter müssen darüber hinaus auch Mitarbeiter in verschiedensten Bereichen (z.B. im direkten Kundenkontakt) befähigen, die neuen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie zu nutzen. Denn diese sind am ehesten in der Lage, Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen, die sich durch den Einsatz der neuen Funktionen ergeben werden.

Das kann bedeuten, dass die Hierarchien in Unternehmen umgestellt werden müssen – hin zu einer stärker teambasierten Kultur. Um die Vorteile vieler KI-basierter Lösungen optimal nutzen zu können, müssen Unternehmen in der Lage sein, flexibel auf die Möglichkeiten zu reagieren, die sich aus der Kombination von menschlichen Fähigkeiten und künstlicher Intelligenz ergeben.

Am wichtigsten ist jedoch, dass die Mitarbeiter weiterqualifiziert werden, damit sie neue KI-Technologien nutzen können, um ihre Rollen im Unternehmen zu erweitern oder kreativere Ansätze zu entwickeln.

Step 3: Das Paradox der Automatisierung überwinden

Viele Arbeitsumgebungen werden bereits neu ausgerichtet, da die Automatisierung alle Branchen –  von der Fertigung bis hin zu bankfachlichen Aufgaben – betrifft und Arbeitsabläufe verändert. Mitarbeiter auf allen Ebenen der Organisation müssen sich KI-Kenntnisse aneignen und lernen, wie sie mit diesen Fähigkeiten kompetent umgehen können. Angesichts der ständigen Weiterentwicklung des Arbeitslebens – bis hin zur Neuerfindung von Berufsbildern – müssen Unternehmen sicherstellen, in ihrer Belegschaft die richtige Zusammensetzung an Wissen und Fähigkeiten zu haben. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, Lern- & Entwicklungs-Strategien zu entwickeln, um Personal zu unterstützen, dessen Aufgabenfelder durch Automatisierung und den Einsatz von KI beeinflusst werden. Gezielte Schulungen sind dabei unerlässlich.

Mit der Weiterentwicklung der beruflichen Rollen müssen die Mitarbeiter besser qualifiziert werden, um das sogenannte „Paradox of Automation“ zu überwinden. Dies besagt, dass wir,  je mehr wir uns auf Technologie verlassen, desto weniger in der Lage sind, Ausnahmefälle zu kontrollieren, wenn die Technologie versagt. Es wird immer wichtiger, menschliche Fähigkeiten auf dem neusten Stand zu halten, damit Mitarbeiter wissen, wann und wie sie in automatisierte Prozesse eingreifen können.

Step 4: Neue Kompetenzen gefragt

Da KI die Arbeitsanforderungen von Mitarbeitern verändert, wird ein neues Set an Skills zunehmend in den Vordergrund treten. Wir wissen noch nicht, wie viele der zukünftigen beruflichen Aufgaben und Rollen genau aussehen werden. Allerdings ist zu erwarten, dass sie entscheidende Fähigkeiten nutzen, die Menschen den Maschinen voraushaben: Kreativität, externes Denken sowie zwischenmenschliche Fähigkeiten.

Laut World Economic Forum werden die wichtigsten Kompetenzen für unsere zunehmend automatisierte Welt komplexe Problemlösungsfähigkeiten, kritisches Denken, kognitive Flexibilität und Personalmanagement umfassen. Mit anderen Worten. Technische Fähigkeiten werden in vielen Positionen in den Hintergrund treten. Die Entwicklung von starken sozialen Kompetenzen sowie die Fähigkeit, aktiv zu lernen, werden einen höheren Stellenwert einnehmen, da Nachfrage nach Fähigkeiten besteht, die Maschinen nicht einfach ausüben können: wie Kreativität, emotionale Intelligenz oder die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kommunikation.

Step 5: Lernen als Schlüssel zur beruflichen Nachhaltigkeit

Es ist klar, dass leicht zugängliche Fortbildungsmöglichkeiten für digitale Kompetenzen ein Muss für Unternehmen sein werden, die die Einführung einer KI-basierten Lösung ermöglichen wollen. Ebenfalls unabdingbar wird die Schaffung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens sein. Denn dadurch wird es den Arbeitnehmern ermöglicht, sich auf den nächsten organisatorischen Wandel vorzubereiten und sich in einer zunehmend komplexen Organisationsstruktur zurecht zu finden, in der traditionelle funktionale Silos und Grenzen nicht mehr existieren.

In einer Welt, in der sich die Anforderungen am Arbeitsplatz alle 18 Monate ändern, wird das Lernen zum Schlüssel für die berufliche Nachhaltigkeit. Es ist also naheliegend, dass die Gewinnung und Bindung von Talenten auch davon abhängt, dass Menschen/Mitarbeiter ausreichend Möglichkeiten haben, ihre digitalen und sozialen Fähigkeiten sowie beruflichen Talente kontinuierlich weiter zu entwickeln.

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Im Zuge von Automatisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz müssen Unternehmen ihre Belegschaft weiterentwickeln, um sich auf die neuen Realitäten unserer Arbeitswelt vorzubereiten. Für Führungskräfte bedeutet dies, dass sie KI als „Job-Befähigung“ und nicht als „Job-Killer“ erkennen, vermitteln und einsetzen müssen. Sie müssen kulturelle Veränderungen ermöglichen, die nicht nur die schnelle und erfolgreiche Einführung von KI unterstützen, sondern auch eine Arbeitskultur schaffen, die es ermöglicht, eine Steigerung der Produktivität  umzusetzen und das Beste aus den neuen Technologieinvestitionen zu machen.

Vorausschauende Unternehmen erkennen, dass Technologien zur Automatisierung dann am effektivsten sind, wenn sie Menschen ergänzen und nicht ersetzen. Dies auch den Mitarbeitern zu vermitteln, sie bei der Implementierung einzubeziehen und neue Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich das Potenzial der neuen Möglichkeiten entfalten kann, ist eine für jedes Unternehmen wichtige Aufgabe, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.

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