Konrad Feldman: „KI macht Marketing menschlicher“
Konrad Feldman: „KI macht Marketing menschlicher“
Interview
4 Minuten
29.01.2025

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Personalisierung im Marketing galt lange als das große Versprechen der Digitalisierung – doch das Ende der Cookies bringt neue Herausforderungen. Konrad Feldman, Gründer von Quantcast, ist überzeugt: Künstliche Intelligenz kann nicht nur helfen, diesen Wandel zu meistern, sondern Marketing sogar menschlicher machen. Im Interview erklärt er, wie das gelingen soll, welche Algorithmen dafür im Einsatz sind und warum Deutschland in Sachen KI besser dasteht, als viele denken.
Konrad, eine Ihrer Thesen lautet: KI kann das Marketing menschlicher machen. Wie meinen Sie das?
Marketing hat immer davon gelebt, Menschen zu erreichen und sie auf einer persönlichen Ebene anzusprechen. Mit Künstlicher Intelligenz können wir jetzt tiefer in die Daten eintauchen und die Wünsche, Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Zielgruppen noch besser zu verstehen. KI hilft uns also dabei, die menschlichen Aspekte im Marketing zu verstärken, indem sie personalisierte Erlebnisse schafft. Das bedeutet, dass wir durch KI eine Art menschliche Ebene ins Digitale bringen.
Eine große Rolle bei der persönlichen Ansprache haben immer Cookies gespielt. Deren Ende ist nun aber nah. Wird KI helfen, diesen Übergang zu meistern?
Cookies haben lange eine zentrale Rolle im digitalen Marketing gespielt, aber ihr Ende bedeutet nicht das Ende der Personalisierung. Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz wird sogar noch relevanter, um den Kontext zu verstehen, in dem Menschen mit Inhalten interagieren. Mit Hilfe von KI können wir relevante Zielgruppen erkennen, ohne auf persönliche Daten zugreifen zu müssen, und dennoch die richtigen Personen zur richtigen Zeit mit den richtigen Botschaften ansprechen.
Sie haben Quantcast im Jahr 2006 gegründet. Welche Fortschritte hat die Personalisierung seitdem gemacht? Was waren damals die größten Herausforderungen?
Als wir Quantcast gegründet haben, war es fast unmöglich, Online-Audiences präzise zu messen. Herkömmliche Methoden, wie Panel-basierte Messungen, waren einfach nicht für die Fragmentierung des Internets geeignet. Wir haben maschinelles Lernen genutzt, um das Web zu „instrumentieren“, also die riesigen Datenströme zu analysieren und zu verstehen, wer welche Inhalte konsumiert. Das war damals revolutionär und ist heute noch genauso relevant.
KI kann dem "Open Internet" helfen
Welche Algorithmen kommen heute hauptsächlich zum Einsatz, um diese Probleme zu lösen?
Es gibt viele verschiedene Ansätze. Einer der bekanntesten sind neuronale Netze, die ich schon in den frühen 90er Jahren erforscht habe. Heute kommen auch Deep-Learning-Algorithmen zum Einsatz, die es uns ermöglichen, komplexere Muster in großen Datensätzen zu erkennen und zu nutzen. Aber es sind nicht immer nur die komplexesten Modelle. Manchmal reicht eine einfache Regel-basierte Logik aus.
Wie schätzen Sie die aktuelle Entwicklung im Bereich der großen Sprachmodelle wie ChatGPT ein?
Die aktuellen Entwicklungen sind faszinierend. Sprachmodelle wie ChatGPT haben einen riesigen Sprung gemacht, weil sie uns erlauben, KI auf einer ganz neuen Ebene zu nutzen. Was beeindruckend ist, ist die Fähigkeit dieser Modelle, sehr flexibel auf unterschiedliche Fragen zu reagieren. Dennoch gibt es noch Herausforderungen – etwa die hohen Kosten für das Training und die Verarbeitung dieser Modelle.
Glauben Sie, dass KI das „Open Internet“ stärken kann, angesichts der Dominanz der großen Tech-Giganten?
Die großen Plattformen wie Google und Meta haben durch ihre vertikal integrierten KI-Systeme sicherlich eine enorme Machtposition. Aber KI kann dem „Open Internet“ tatsächlich helfen, wettbewerbsfähiger zu werden. Wenn wir KI nutzen, um die gleichen Vorteile wie die Tech-Giganten zu bieten – sprich, hochgradig personalisierte und effektive Werbung –, dann können auch kleinere Websites und Publisher davon profitieren.
Wie sehen Sie die Zukunft von KI im digitalen Marketing in den nächsten fünf Jahren?
KI wird weiter in den Hintergrund der digitalen Infrastruktur rücken und immer mehr Aufgaben übernehmen, die heute noch von Menschen manuell erledigt werden. Vor allem werden wir sehen, dass KI viel stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden wird – von der Zielgruppenauswahl bis zur Optimierung von Kampagnen in Echtzeit.
"Der Energieverbrauch von KI ist definitiv ein Thema"
In Deutschland heißt es oft, das Land sei technologisch hinterher. Wie sehen Sie die Rolle Deutschlands im Bereich der Künstlichen Intelligenz?
Es wird tatsächlich oft betont, dass Deutschland hinterherhinkt, aber das stimmt nicht ganz. Zum Beispiel haben 36 Prozent der deutschen Unternehmen bereits KI in irgendeiner Form eingesetzt. Deutschland belegt sogar den dritten Platz weltweit bei KI-Patentanmeldungen, direkt hinter den USA und China. Die Regierung investiert aktiv in die Entwicklung der KI, hier ist also einiges in Bewegung.
Ein häufiges Thema bei neuen Technologien ist die Angst vor Arbeitsplatzverlusten. Wie sehen Sie das im Zusammenhang mit KI?
Das ist ein altes Thema, das wir bei jeder technologischen Entwicklung gesehen haben. Nehmen wir das Beispiel der Bankautomaten: Als sie eingeführt wurden, gab es große Befürchtungen, dass Bankangestellte überflüssig werden. Stattdessen konnten die Angestellten sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Das gleiche gilt für KI – sie wird repetitive Aufgaben übernehmen, sodass Menschen sich auf kreativere und wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren können.
Gibt es Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit bei der Verwendung von KI, etwa in Bezug auf den Energieverbrauch?
Ja, der Energieverbrauch von KI ist definitiv ein Thema. Der Betrieb großer Modelle erfordert immense Rechenleistung, und das hat einen nicht zu vernachlässigenden ökologischen Fußabdruck. Aber es wird intensiv daran geforscht, effizientere Modelle und Infrastrukturen zu entwickeln. Mittelfristig wird KI dabei helfen, den Energieverbrauch in vielen Bereichen zu senken, aber wir müssen heute schon an nachhaltige Lösungen denken.
Interview: Helmut van Rinsum
Konrad Feldman ist Gründer und CEO von Quantcast. Das global agierende Werbetechnologieunternehmen wurde 2006 gegründet und gilt als Vorreiter im Einsatz von maschinellem Lernen zur Analyse digitaler Zielgruppen. Vor der Gründung von Quantcast war Konrad Mitgründer von Searchspace, einem Software-Anbieter zur Erkennung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Zuvor war Konrad Forscher am University College London, wo er an einer Promotion in Künstlicher Intelligenz arbeitete.
Konrad, eine Ihrer Thesen lautet: KI kann das Marketing menschlicher machen. Wie meinen Sie das?
Marketing hat immer davon gelebt, Menschen zu erreichen und sie auf einer persönlichen Ebene anzusprechen. Mit Künstlicher Intelligenz können wir jetzt tiefer in die Daten eintauchen und die Wünsche, Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Zielgruppen noch besser zu verstehen. KI hilft uns also dabei, die menschlichen Aspekte im Marketing zu verstärken, indem sie personalisierte Erlebnisse schafft. Das bedeutet, dass wir durch KI eine Art menschliche Ebene ins Digitale bringen.
Eine große Rolle bei der persönlichen Ansprache haben immer Cookies gespielt. Deren Ende ist nun aber nah. Wird KI helfen, diesen Übergang zu meistern?
Cookies haben lange eine zentrale Rolle im digitalen Marketing gespielt, aber ihr Ende bedeutet nicht das Ende der Personalisierung. Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz wird sogar noch relevanter, um den Kontext zu verstehen, in dem Menschen mit Inhalten interagieren. Mit Hilfe von KI können wir relevante Zielgruppen erkennen, ohne auf persönliche Daten zugreifen zu müssen, und dennoch die richtigen Personen zur richtigen Zeit mit den richtigen Botschaften ansprechen.
Sie haben Quantcast im Jahr 2006 gegründet. Welche Fortschritte hat die Personalisierung seitdem gemacht? Was waren damals die größten Herausforderungen?
Als wir Quantcast gegründet haben, war es fast unmöglich, Online-Audiences präzise zu messen. Herkömmliche Methoden, wie Panel-basierte Messungen, waren einfach nicht für die Fragmentierung des Internets geeignet. Wir haben maschinelles Lernen genutzt, um das Web zu „instrumentieren“, also die riesigen Datenströme zu analysieren und zu verstehen, wer welche Inhalte konsumiert. Das war damals revolutionär und ist heute noch genauso relevant.
KI kann dem "Open Internet" helfen
Welche Algorithmen kommen heute hauptsächlich zum Einsatz, um diese Probleme zu lösen?
Es gibt viele verschiedene Ansätze. Einer der bekanntesten sind neuronale Netze, die ich schon in den frühen 90er Jahren erforscht habe. Heute kommen auch Deep-Learning-Algorithmen zum Einsatz, die es uns ermöglichen, komplexere Muster in großen Datensätzen zu erkennen und zu nutzen. Aber es sind nicht immer nur die komplexesten Modelle. Manchmal reicht eine einfache Regel-basierte Logik aus.
Wie schätzen Sie die aktuelle Entwicklung im Bereich der großen Sprachmodelle wie ChatGPT ein?
Die aktuellen Entwicklungen sind faszinierend. Sprachmodelle wie ChatGPT haben einen riesigen Sprung gemacht, weil sie uns erlauben, KI auf einer ganz neuen Ebene zu nutzen. Was beeindruckend ist, ist die Fähigkeit dieser Modelle, sehr flexibel auf unterschiedliche Fragen zu reagieren. Dennoch gibt es noch Herausforderungen – etwa die hohen Kosten für das Training und die Verarbeitung dieser Modelle.
Glauben Sie, dass KI das „Open Internet“ stärken kann, angesichts der Dominanz der großen Tech-Giganten?
Die großen Plattformen wie Google und Meta haben durch ihre vertikal integrierten KI-Systeme sicherlich eine enorme Machtposition. Aber KI kann dem „Open Internet“ tatsächlich helfen, wettbewerbsfähiger zu werden. Wenn wir KI nutzen, um die gleichen Vorteile wie die Tech-Giganten zu bieten – sprich, hochgradig personalisierte und effektive Werbung –, dann können auch kleinere Websites und Publisher davon profitieren.
Wie sehen Sie die Zukunft von KI im digitalen Marketing in den nächsten fünf Jahren?
KI wird weiter in den Hintergrund der digitalen Infrastruktur rücken und immer mehr Aufgaben übernehmen, die heute noch von Menschen manuell erledigt werden. Vor allem werden wir sehen, dass KI viel stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden wird – von der Zielgruppenauswahl bis zur Optimierung von Kampagnen in Echtzeit.
"Der Energieverbrauch von KI ist definitiv ein Thema"
In Deutschland heißt es oft, das Land sei technologisch hinterher. Wie sehen Sie die Rolle Deutschlands im Bereich der Künstlichen Intelligenz?
Es wird tatsächlich oft betont, dass Deutschland hinterherhinkt, aber das stimmt nicht ganz. Zum Beispiel haben 36 Prozent der deutschen Unternehmen bereits KI in irgendeiner Form eingesetzt. Deutschland belegt sogar den dritten Platz weltweit bei KI-Patentanmeldungen, direkt hinter den USA und China. Die Regierung investiert aktiv in die Entwicklung der KI, hier ist also einiges in Bewegung.
Ein häufiges Thema bei neuen Technologien ist die Angst vor Arbeitsplatzverlusten. Wie sehen Sie das im Zusammenhang mit KI?
Das ist ein altes Thema, das wir bei jeder technologischen Entwicklung gesehen haben. Nehmen wir das Beispiel der Bankautomaten: Als sie eingeführt wurden, gab es große Befürchtungen, dass Bankangestellte überflüssig werden. Stattdessen konnten die Angestellten sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Das gleiche gilt für KI – sie wird repetitive Aufgaben übernehmen, sodass Menschen sich auf kreativere und wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren können.
Gibt es Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit bei der Verwendung von KI, etwa in Bezug auf den Energieverbrauch?
Ja, der Energieverbrauch von KI ist definitiv ein Thema. Der Betrieb großer Modelle erfordert immense Rechenleistung, und das hat einen nicht zu vernachlässigenden ökologischen Fußabdruck. Aber es wird intensiv daran geforscht, effizientere Modelle und Infrastrukturen zu entwickeln. Mittelfristig wird KI dabei helfen, den Energieverbrauch in vielen Bereichen zu senken, aber wir müssen heute schon an nachhaltige Lösungen denken.
Interview: Helmut van Rinsum
Konrad Feldman ist Gründer und CEO von Quantcast. Das global agierende Werbetechnologieunternehmen wurde 2006 gegründet und gilt als Vorreiter im Einsatz von maschinellem Lernen zur Analyse digitaler Zielgruppen. Vor der Gründung von Quantcast war Konrad Mitgründer von Searchspace, einem Software-Anbieter zur Erkennung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Zuvor war Konrad Forscher am University College London, wo er an einer Promotion in Künstlicher Intelligenz arbeitete.
Konrad, eine Ihrer Thesen lautet: KI kann das Marketing menschlicher machen. Wie meinen Sie das?
Marketing hat immer davon gelebt, Menschen zu erreichen und sie auf einer persönlichen Ebene anzusprechen. Mit Künstlicher Intelligenz können wir jetzt tiefer in die Daten eintauchen und die Wünsche, Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Zielgruppen noch besser zu verstehen. KI hilft uns also dabei, die menschlichen Aspekte im Marketing zu verstärken, indem sie personalisierte Erlebnisse schafft. Das bedeutet, dass wir durch KI eine Art menschliche Ebene ins Digitale bringen.
Eine große Rolle bei der persönlichen Ansprache haben immer Cookies gespielt. Deren Ende ist nun aber nah. Wird KI helfen, diesen Übergang zu meistern?
Cookies haben lange eine zentrale Rolle im digitalen Marketing gespielt, aber ihr Ende bedeutet nicht das Ende der Personalisierung. Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz wird sogar noch relevanter, um den Kontext zu verstehen, in dem Menschen mit Inhalten interagieren. Mit Hilfe von KI können wir relevante Zielgruppen erkennen, ohne auf persönliche Daten zugreifen zu müssen, und dennoch die richtigen Personen zur richtigen Zeit mit den richtigen Botschaften ansprechen.
Sie haben Quantcast im Jahr 2006 gegründet. Welche Fortschritte hat die Personalisierung seitdem gemacht? Was waren damals die größten Herausforderungen?
Als wir Quantcast gegründet haben, war es fast unmöglich, Online-Audiences präzise zu messen. Herkömmliche Methoden, wie Panel-basierte Messungen, waren einfach nicht für die Fragmentierung des Internets geeignet. Wir haben maschinelles Lernen genutzt, um das Web zu „instrumentieren“, also die riesigen Datenströme zu analysieren und zu verstehen, wer welche Inhalte konsumiert. Das war damals revolutionär und ist heute noch genauso relevant.
KI kann dem "Open Internet" helfen
Welche Algorithmen kommen heute hauptsächlich zum Einsatz, um diese Probleme zu lösen?
Es gibt viele verschiedene Ansätze. Einer der bekanntesten sind neuronale Netze, die ich schon in den frühen 90er Jahren erforscht habe. Heute kommen auch Deep-Learning-Algorithmen zum Einsatz, die es uns ermöglichen, komplexere Muster in großen Datensätzen zu erkennen und zu nutzen. Aber es sind nicht immer nur die komplexesten Modelle. Manchmal reicht eine einfache Regel-basierte Logik aus.
Wie schätzen Sie die aktuelle Entwicklung im Bereich der großen Sprachmodelle wie ChatGPT ein?
Die aktuellen Entwicklungen sind faszinierend. Sprachmodelle wie ChatGPT haben einen riesigen Sprung gemacht, weil sie uns erlauben, KI auf einer ganz neuen Ebene zu nutzen. Was beeindruckend ist, ist die Fähigkeit dieser Modelle, sehr flexibel auf unterschiedliche Fragen zu reagieren. Dennoch gibt es noch Herausforderungen – etwa die hohen Kosten für das Training und die Verarbeitung dieser Modelle.
Glauben Sie, dass KI das „Open Internet“ stärken kann, angesichts der Dominanz der großen Tech-Giganten?
Die großen Plattformen wie Google und Meta haben durch ihre vertikal integrierten KI-Systeme sicherlich eine enorme Machtposition. Aber KI kann dem „Open Internet“ tatsächlich helfen, wettbewerbsfähiger zu werden. Wenn wir KI nutzen, um die gleichen Vorteile wie die Tech-Giganten zu bieten – sprich, hochgradig personalisierte und effektive Werbung –, dann können auch kleinere Websites und Publisher davon profitieren.
Wie sehen Sie die Zukunft von KI im digitalen Marketing in den nächsten fünf Jahren?
KI wird weiter in den Hintergrund der digitalen Infrastruktur rücken und immer mehr Aufgaben übernehmen, die heute noch von Menschen manuell erledigt werden. Vor allem werden wir sehen, dass KI viel stärker in die Entscheidungsprozesse eingebunden wird – von der Zielgruppenauswahl bis zur Optimierung von Kampagnen in Echtzeit.
"Der Energieverbrauch von KI ist definitiv ein Thema"
In Deutschland heißt es oft, das Land sei technologisch hinterher. Wie sehen Sie die Rolle Deutschlands im Bereich der Künstlichen Intelligenz?
Es wird tatsächlich oft betont, dass Deutschland hinterherhinkt, aber das stimmt nicht ganz. Zum Beispiel haben 36 Prozent der deutschen Unternehmen bereits KI in irgendeiner Form eingesetzt. Deutschland belegt sogar den dritten Platz weltweit bei KI-Patentanmeldungen, direkt hinter den USA und China. Die Regierung investiert aktiv in die Entwicklung der KI, hier ist also einiges in Bewegung.
Ein häufiges Thema bei neuen Technologien ist die Angst vor Arbeitsplatzverlusten. Wie sehen Sie das im Zusammenhang mit KI?
Das ist ein altes Thema, das wir bei jeder technologischen Entwicklung gesehen haben. Nehmen wir das Beispiel der Bankautomaten: Als sie eingeführt wurden, gab es große Befürchtungen, dass Bankangestellte überflüssig werden. Stattdessen konnten die Angestellten sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Das gleiche gilt für KI – sie wird repetitive Aufgaben übernehmen, sodass Menschen sich auf kreativere und wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren können.
Gibt es Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit bei der Verwendung von KI, etwa in Bezug auf den Energieverbrauch?
Ja, der Energieverbrauch von KI ist definitiv ein Thema. Der Betrieb großer Modelle erfordert immense Rechenleistung, und das hat einen nicht zu vernachlässigenden ökologischen Fußabdruck. Aber es wird intensiv daran geforscht, effizientere Modelle und Infrastrukturen zu entwickeln. Mittelfristig wird KI dabei helfen, den Energieverbrauch in vielen Bereichen zu senken, aber wir müssen heute schon an nachhaltige Lösungen denken.
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