KI-Agenten und KI-Klone im Einsatz für digitale Barrierefreiheit
KI-Agenten und KI-Klone im Einsatz für digitale Barrierefreiheit
Insight
5 Minuten
21.08.2025



Ob eine Unternehmenswebsite dem neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) nach barrierefrei gestaltet sein muss, hängt davon ab, ob Verbraucher:innen auf der Seite eine App, einen Webshop oder die Möglichkeit finden, digital mit dem Unternehmen zu kommunizieren. Doch für Kommunikatoren sollte es nicht entscheidend sein, ob ein Unternehmen rein rechtlich gesehen unter das BFSG fällt. Wichtiger ist die Frage, ob die relevante Zielgruppe der Menschen mit einer dauerhaften, temporären oder auch nur situationsbedingten Beeinträchtigung wirklich ausgeschlossen werden soll. Unternehmen können entweder die vom Gesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen an digitale Barrierefreiheit umsetzen – oder Sie nutzen den Anlass, um ihre Kommunikation neu zu denken und mit KI-Agenten und KI-Klonen zukunftsfähig zu machen. (Foto: KI-Klone im Einsatz für digitale Barrierefreiheit. Quelle: Gabriele Horcher, generiert mit midjourney) Ein Fachbeitrag von Gabriele Horcher.
Die drei Mindestanforderungen an barrierefreie Websites
· Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass alle Verbraucher sie wahrnehmen können – unabhängig davon, ob sie visuelle oder auditive Beeinträchtigungen haben. Dazu muss jedes enthaltene Content-Format (Text, Bild, PDF, Audio, Video) über mehr als nur einen Sinneskanal zugänglich gemacht werden. Dies beinhaltet zum Beispiel, dass Texte vorgelesen werden können, dass Alt-Tags für Bilder vorhanden sind, die aussagen, was auf einem Bild zu sehen ist, und dass Untertitel für Audio und Video bereitgestellt werden.
· Bedienbarkeit: Die Website muss für alle Nutzer bedienbar sein, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten. Dies bedeutet, dass alle Funktionen, einschließlich der Navigation, mit der Tastatur steuerbar sein müssen und ausreichend Zeit für Interaktionen bleibt.
· Robustheit: Inhalte müssen so robust sein, dass sie mit einer Vielzahl assistiver Technologien – etwa mit Screenreadern, die Text vorlesen – kompatibel sind und korrekt dargestellt werden.
Für betroffene Organisationen gilt: Sie können die vom Gesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen an digitale Barrierefreiheit umsetzen. Oder Sie nutzen die Barrierefreiheitsanforderungen, um ihre Kommunikation neu zu überdenken und zukunftsfähig zu machen. Die multimodalen, großen Sprachmodelle wie ChatGPT, Claude oder Gemini, mit denen man inzwischen nicht nur über Text-, sondern auch über Bild- und Spracheingabe kommunizieren kann, bieten ganz neue Möglichkeiten zur Automatisierung und zum Einsatz neuer spannender Kommunikationskanäle und -Strategien.
Was sind KI-Agenten?
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen verschiedene generative KI-Modelle getestet und eingesetzt. Je nachdem, was eine künstliche Intelligenz generieren soll, wird ein bestimmter Algorithmus, maschinelles Lernen oder ein neuronales Netz eingesetzt. So kann eine KI die spezifische Aufgabe schneller erledigen als jeder Mensch. Aber eben nur diese eine spezifische Aufgabe. Eine andere Aufgabe erfordert einen anderen spezifischen Algorithmus, maschinelles Lernen oder ein neuronales Netz. KI-Agenten kombinieren nun verschiedene KI-Technologien. So können KI-Agenten eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufgaben in der richtigen Abfolge erledigen.

KI-Agenten im Einsatz für die Automatisierung (Quelle: Gabriele Horcher, generiert mit midjourney)
KI-Agenten im Einsatz
Wenn auf einer Website beispielsweise nicht von Anfang an die Alternativtexte für Bilder gepflegt wurden, kann das nachträgliche Einfügen für die Herstellung von digitaler Barrierefreiheit sehr aufwendig sein. Das KI-Agentensystem ChatGPT Operator von OpenAI ist in der Lage, selbstständig einen Browser zu steuern und Aufgaben wie Content-Optimierung, SEO-Anpassungen oder sogar die Pflege von Webseiten zu übernehmen. So kann der KI-Agent sich an der Website anmelden, eine Bilddatei öffnen, einen Alternativtext erstellen, den Alt-Tag einfügen, die Datei speichern und dann die nächste Bilddatei öffnen. Der Prozess wird durch einen Prompt angestoßen und läuft im Hintergrund, sodass man ggf. jederzeit eingreifen kann.
Was sind KI-Klone?
Ein digitaler Klon ist ein neuer, innovativer Kommunikationskanal. Er eröffnet heute schon die Möglichkeit, einer virtuellen Interaktion von Internet-Nutzern mit den Inhalten von Websites. Der Klon wird individuell trainiert. Für das Training werden die eigenen, digitalen Inhalte genutzt – in Form von Text, Bild, Audio oder Video. Zum Training ist der Upload von Word- oder PDF-Dateien, MP3-/MP4-Dateien oder sogar ganzer Webseiten möglich. Das Training passiert mithilfe der großen Sprachmodelle ChatGPT, Claude und/oder Gemini.
Nutzer:innen können dem digitalen Klon ihre individuellen Fragen stellen – schriftlich oder mündlich, in ihrer Landessprache, ohne spezielle Sprachbefehle zu kennen. Sie erhalten die Antwort als Sprache und/oder Text. Eine der wesentlichen Anforderung des BFSG, alle Inhalte über zwei Sinneskanäle zugänglich zu machen, ist damit erfüllt. Doch es ergeben sich noch weitere Vorteile für Menschen mit und ohne Behinderungen.
KI-Klone im Einsatz
· Vorteile für Menschen mit Seh- oder motorischen Beeinträchtigungen
Wenn ein Klon mit den Inhalten einer Website trainiert wird, können Nutzer/innen mit Seh- oder auch motorischen Beeinträchtigungen mit der Website interagieren, ohne sich für die gewünschten Informationen durch die gesamte Website navigieren zu müssen oder sich alle Inhalte vorlesen zu lassen. Sie können einfach eine Frage mündlich stellen. Oder sie bekommen Vorschläge für typische Fragen, die sie stellen können, angezeigt oder vorgelesen. Das verringert den Zeitbedarf für die (potenziellen) Kunden enorm und bietet eine individuelle Customer Journey.
· Vorteile für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen
Für Hörbeeinträchtigte kann der digitale Klon mit den Video- und Audio-Inhalten einer Website trainiert werden. Dann brauchen Nutzer/innen beispielsweise nicht ein komplettes Video mit Untertiteln anzusehen oder das Transkript einer Audiodatei zu lesen, um zu ihren gewünschten Informationen zu gelangen. Und die Ausgabe der Antwort kann entweder schriftlich oder sogar durch einen Avatar geschehen – per Gebärdensprache.
· Vorteile für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
Wenn ein solches KI-Klon-System mit den Inhalten einer Website, von Video- oder Audiodateien trainiert wird, können Nutzer/innen mit kognitiven Einschränkungen ihre individuellen Fragen schriftlich oder mündlich stellen und erhalten ihre Antwort – auf Wunsch – in einfacher Sprache.
Fazit: Neue Werkzeuge und Kanäle für die Kommunikation
KI-Klone und KI-Agenten: Beide werden aus der Zukunft der Unternehmenskommunikation nicht wegzudenken sein. Durch den Einsatz von KI-Agenten lassen sich zukünftig auch die Prozesse für digitale Barrierefreiheit automatisieren. Dies wird enorm viel Ressourcen und Zeit sparen. Unternehmen wiederum, die die Anziehungskraft und die Faszination nutzen, die ein KI-Klon mitbringt, werden als besonders innovativ und kundenfreundlich wahrgenommen. Denn alle Besucher/innen können dann einfach mit dem digitalen Klon interagieren – statt sich mühsam durch die gesamte Website des Unternehmens navigieren zu müssen, um ihre gewünschten Inhalte und Antworten zu finden.

Die Autorin: Gabriele Horcher ist Kommunikationswissenschaftlerin und Expertin für digitale Barrierefreiheit. Sie beantwortet als Keynote Speaker, Bestseller-Autorin und Transformational Coach die wichtigsten Fragen zum rapiden und disruptiven Wandel in allen Bereichen der Kommunikation. Von 2000 bis Ende 2022 leitete sie als geschäftsführende Gesellschafterin die Möller Horcher Kommunikation GmbH. Ihr Buch „Barrierefrei und nutzerzentriert kommunizieren“ erschien Ende Mai 2025 in einer zweiten Auflage.
Die drei Mindestanforderungen an barrierefreie Websites
· Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass alle Verbraucher sie wahrnehmen können – unabhängig davon, ob sie visuelle oder auditive Beeinträchtigungen haben. Dazu muss jedes enthaltene Content-Format (Text, Bild, PDF, Audio, Video) über mehr als nur einen Sinneskanal zugänglich gemacht werden. Dies beinhaltet zum Beispiel, dass Texte vorgelesen werden können, dass Alt-Tags für Bilder vorhanden sind, die aussagen, was auf einem Bild zu sehen ist, und dass Untertitel für Audio und Video bereitgestellt werden.
· Bedienbarkeit: Die Website muss für alle Nutzer bedienbar sein, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten. Dies bedeutet, dass alle Funktionen, einschließlich der Navigation, mit der Tastatur steuerbar sein müssen und ausreichend Zeit für Interaktionen bleibt.
· Robustheit: Inhalte müssen so robust sein, dass sie mit einer Vielzahl assistiver Technologien – etwa mit Screenreadern, die Text vorlesen – kompatibel sind und korrekt dargestellt werden.
Für betroffene Organisationen gilt: Sie können die vom Gesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen an digitale Barrierefreiheit umsetzen. Oder Sie nutzen die Barrierefreiheitsanforderungen, um ihre Kommunikation neu zu überdenken und zukunftsfähig zu machen. Die multimodalen, großen Sprachmodelle wie ChatGPT, Claude oder Gemini, mit denen man inzwischen nicht nur über Text-, sondern auch über Bild- und Spracheingabe kommunizieren kann, bieten ganz neue Möglichkeiten zur Automatisierung und zum Einsatz neuer spannender Kommunikationskanäle und -Strategien.
Was sind KI-Agenten?
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen verschiedene generative KI-Modelle getestet und eingesetzt. Je nachdem, was eine künstliche Intelligenz generieren soll, wird ein bestimmter Algorithmus, maschinelles Lernen oder ein neuronales Netz eingesetzt. So kann eine KI die spezifische Aufgabe schneller erledigen als jeder Mensch. Aber eben nur diese eine spezifische Aufgabe. Eine andere Aufgabe erfordert einen anderen spezifischen Algorithmus, maschinelles Lernen oder ein neuronales Netz. KI-Agenten kombinieren nun verschiedene KI-Technologien. So können KI-Agenten eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufgaben in der richtigen Abfolge erledigen.

KI-Agenten im Einsatz für die Automatisierung (Quelle: Gabriele Horcher, generiert mit midjourney)
KI-Agenten im Einsatz
Wenn auf einer Website beispielsweise nicht von Anfang an die Alternativtexte für Bilder gepflegt wurden, kann das nachträgliche Einfügen für die Herstellung von digitaler Barrierefreiheit sehr aufwendig sein. Das KI-Agentensystem ChatGPT Operator von OpenAI ist in der Lage, selbstständig einen Browser zu steuern und Aufgaben wie Content-Optimierung, SEO-Anpassungen oder sogar die Pflege von Webseiten zu übernehmen. So kann der KI-Agent sich an der Website anmelden, eine Bilddatei öffnen, einen Alternativtext erstellen, den Alt-Tag einfügen, die Datei speichern und dann die nächste Bilddatei öffnen. Der Prozess wird durch einen Prompt angestoßen und läuft im Hintergrund, sodass man ggf. jederzeit eingreifen kann.
Was sind KI-Klone?
Ein digitaler Klon ist ein neuer, innovativer Kommunikationskanal. Er eröffnet heute schon die Möglichkeit, einer virtuellen Interaktion von Internet-Nutzern mit den Inhalten von Websites. Der Klon wird individuell trainiert. Für das Training werden die eigenen, digitalen Inhalte genutzt – in Form von Text, Bild, Audio oder Video. Zum Training ist der Upload von Word- oder PDF-Dateien, MP3-/MP4-Dateien oder sogar ganzer Webseiten möglich. Das Training passiert mithilfe der großen Sprachmodelle ChatGPT, Claude und/oder Gemini.
Nutzer:innen können dem digitalen Klon ihre individuellen Fragen stellen – schriftlich oder mündlich, in ihrer Landessprache, ohne spezielle Sprachbefehle zu kennen. Sie erhalten die Antwort als Sprache und/oder Text. Eine der wesentlichen Anforderung des BFSG, alle Inhalte über zwei Sinneskanäle zugänglich zu machen, ist damit erfüllt. Doch es ergeben sich noch weitere Vorteile für Menschen mit und ohne Behinderungen.
KI-Klone im Einsatz
· Vorteile für Menschen mit Seh- oder motorischen Beeinträchtigungen
Wenn ein Klon mit den Inhalten einer Website trainiert wird, können Nutzer/innen mit Seh- oder auch motorischen Beeinträchtigungen mit der Website interagieren, ohne sich für die gewünschten Informationen durch die gesamte Website navigieren zu müssen oder sich alle Inhalte vorlesen zu lassen. Sie können einfach eine Frage mündlich stellen. Oder sie bekommen Vorschläge für typische Fragen, die sie stellen können, angezeigt oder vorgelesen. Das verringert den Zeitbedarf für die (potenziellen) Kunden enorm und bietet eine individuelle Customer Journey.
· Vorteile für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen
Für Hörbeeinträchtigte kann der digitale Klon mit den Video- und Audio-Inhalten einer Website trainiert werden. Dann brauchen Nutzer/innen beispielsweise nicht ein komplettes Video mit Untertiteln anzusehen oder das Transkript einer Audiodatei zu lesen, um zu ihren gewünschten Informationen zu gelangen. Und die Ausgabe der Antwort kann entweder schriftlich oder sogar durch einen Avatar geschehen – per Gebärdensprache.
· Vorteile für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
Wenn ein solches KI-Klon-System mit den Inhalten einer Website, von Video- oder Audiodateien trainiert wird, können Nutzer/innen mit kognitiven Einschränkungen ihre individuellen Fragen schriftlich oder mündlich stellen und erhalten ihre Antwort – auf Wunsch – in einfacher Sprache.
Fazit: Neue Werkzeuge und Kanäle für die Kommunikation
KI-Klone und KI-Agenten: Beide werden aus der Zukunft der Unternehmenskommunikation nicht wegzudenken sein. Durch den Einsatz von KI-Agenten lassen sich zukünftig auch die Prozesse für digitale Barrierefreiheit automatisieren. Dies wird enorm viel Ressourcen und Zeit sparen. Unternehmen wiederum, die die Anziehungskraft und die Faszination nutzen, die ein KI-Klon mitbringt, werden als besonders innovativ und kundenfreundlich wahrgenommen. Denn alle Besucher/innen können dann einfach mit dem digitalen Klon interagieren – statt sich mühsam durch die gesamte Website des Unternehmens navigieren zu müssen, um ihre gewünschten Inhalte und Antworten zu finden.

Die Autorin: Gabriele Horcher ist Kommunikationswissenschaftlerin und Expertin für digitale Barrierefreiheit. Sie beantwortet als Keynote Speaker, Bestseller-Autorin und Transformational Coach die wichtigsten Fragen zum rapiden und disruptiven Wandel in allen Bereichen der Kommunikation. Von 2000 bis Ende 2022 leitete sie als geschäftsführende Gesellschafterin die Möller Horcher Kommunikation GmbH. Ihr Buch „Barrierefrei und nutzerzentriert kommunizieren“ erschien Ende Mai 2025 in einer zweiten Auflage.
Die drei Mindestanforderungen an barrierefreie Websites
· Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass alle Verbraucher sie wahrnehmen können – unabhängig davon, ob sie visuelle oder auditive Beeinträchtigungen haben. Dazu muss jedes enthaltene Content-Format (Text, Bild, PDF, Audio, Video) über mehr als nur einen Sinneskanal zugänglich gemacht werden. Dies beinhaltet zum Beispiel, dass Texte vorgelesen werden können, dass Alt-Tags für Bilder vorhanden sind, die aussagen, was auf einem Bild zu sehen ist, und dass Untertitel für Audio und Video bereitgestellt werden.
· Bedienbarkeit: Die Website muss für alle Nutzer bedienbar sein, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten. Dies bedeutet, dass alle Funktionen, einschließlich der Navigation, mit der Tastatur steuerbar sein müssen und ausreichend Zeit für Interaktionen bleibt.
· Robustheit: Inhalte müssen so robust sein, dass sie mit einer Vielzahl assistiver Technologien – etwa mit Screenreadern, die Text vorlesen – kompatibel sind und korrekt dargestellt werden.
Für betroffene Organisationen gilt: Sie können die vom Gesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen an digitale Barrierefreiheit umsetzen. Oder Sie nutzen die Barrierefreiheitsanforderungen, um ihre Kommunikation neu zu überdenken und zukunftsfähig zu machen. Die multimodalen, großen Sprachmodelle wie ChatGPT, Claude oder Gemini, mit denen man inzwischen nicht nur über Text-, sondern auch über Bild- und Spracheingabe kommunizieren kann, bieten ganz neue Möglichkeiten zur Automatisierung und zum Einsatz neuer spannender Kommunikationskanäle und -Strategien.
Was sind KI-Agenten?
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen verschiedene generative KI-Modelle getestet und eingesetzt. Je nachdem, was eine künstliche Intelligenz generieren soll, wird ein bestimmter Algorithmus, maschinelles Lernen oder ein neuronales Netz eingesetzt. So kann eine KI die spezifische Aufgabe schneller erledigen als jeder Mensch. Aber eben nur diese eine spezifische Aufgabe. Eine andere Aufgabe erfordert einen anderen spezifischen Algorithmus, maschinelles Lernen oder ein neuronales Netz. KI-Agenten kombinieren nun verschiedene KI-Technologien. So können KI-Agenten eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufgaben in der richtigen Abfolge erledigen.

KI-Agenten im Einsatz für die Automatisierung (Quelle: Gabriele Horcher, generiert mit midjourney)
KI-Agenten im Einsatz
Wenn auf einer Website beispielsweise nicht von Anfang an die Alternativtexte für Bilder gepflegt wurden, kann das nachträgliche Einfügen für die Herstellung von digitaler Barrierefreiheit sehr aufwendig sein. Das KI-Agentensystem ChatGPT Operator von OpenAI ist in der Lage, selbstständig einen Browser zu steuern und Aufgaben wie Content-Optimierung, SEO-Anpassungen oder sogar die Pflege von Webseiten zu übernehmen. So kann der KI-Agent sich an der Website anmelden, eine Bilddatei öffnen, einen Alternativtext erstellen, den Alt-Tag einfügen, die Datei speichern und dann die nächste Bilddatei öffnen. Der Prozess wird durch einen Prompt angestoßen und läuft im Hintergrund, sodass man ggf. jederzeit eingreifen kann.
Was sind KI-Klone?
Ein digitaler Klon ist ein neuer, innovativer Kommunikationskanal. Er eröffnet heute schon die Möglichkeit, einer virtuellen Interaktion von Internet-Nutzern mit den Inhalten von Websites. Der Klon wird individuell trainiert. Für das Training werden die eigenen, digitalen Inhalte genutzt – in Form von Text, Bild, Audio oder Video. Zum Training ist der Upload von Word- oder PDF-Dateien, MP3-/MP4-Dateien oder sogar ganzer Webseiten möglich. Das Training passiert mithilfe der großen Sprachmodelle ChatGPT, Claude und/oder Gemini.
Nutzer:innen können dem digitalen Klon ihre individuellen Fragen stellen – schriftlich oder mündlich, in ihrer Landessprache, ohne spezielle Sprachbefehle zu kennen. Sie erhalten die Antwort als Sprache und/oder Text. Eine der wesentlichen Anforderung des BFSG, alle Inhalte über zwei Sinneskanäle zugänglich zu machen, ist damit erfüllt. Doch es ergeben sich noch weitere Vorteile für Menschen mit und ohne Behinderungen.
KI-Klone im Einsatz
· Vorteile für Menschen mit Seh- oder motorischen Beeinträchtigungen
Wenn ein Klon mit den Inhalten einer Website trainiert wird, können Nutzer/innen mit Seh- oder auch motorischen Beeinträchtigungen mit der Website interagieren, ohne sich für die gewünschten Informationen durch die gesamte Website navigieren zu müssen oder sich alle Inhalte vorlesen zu lassen. Sie können einfach eine Frage mündlich stellen. Oder sie bekommen Vorschläge für typische Fragen, die sie stellen können, angezeigt oder vorgelesen. Das verringert den Zeitbedarf für die (potenziellen) Kunden enorm und bietet eine individuelle Customer Journey.
· Vorteile für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen
Für Hörbeeinträchtigte kann der digitale Klon mit den Video- und Audio-Inhalten einer Website trainiert werden. Dann brauchen Nutzer/innen beispielsweise nicht ein komplettes Video mit Untertiteln anzusehen oder das Transkript einer Audiodatei zu lesen, um zu ihren gewünschten Informationen zu gelangen. Und die Ausgabe der Antwort kann entweder schriftlich oder sogar durch einen Avatar geschehen – per Gebärdensprache.
· Vorteile für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
Wenn ein solches KI-Klon-System mit den Inhalten einer Website, von Video- oder Audiodateien trainiert wird, können Nutzer/innen mit kognitiven Einschränkungen ihre individuellen Fragen schriftlich oder mündlich stellen und erhalten ihre Antwort – auf Wunsch – in einfacher Sprache.
Fazit: Neue Werkzeuge und Kanäle für die Kommunikation
KI-Klone und KI-Agenten: Beide werden aus der Zukunft der Unternehmenskommunikation nicht wegzudenken sein. Durch den Einsatz von KI-Agenten lassen sich zukünftig auch die Prozesse für digitale Barrierefreiheit automatisieren. Dies wird enorm viel Ressourcen und Zeit sparen. Unternehmen wiederum, die die Anziehungskraft und die Faszination nutzen, die ein KI-Klon mitbringt, werden als besonders innovativ und kundenfreundlich wahrgenommen. Denn alle Besucher/innen können dann einfach mit dem digitalen Klon interagieren – statt sich mühsam durch die gesamte Website des Unternehmens navigieren zu müssen, um ihre gewünschten Inhalte und Antworten zu finden.

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