AI Veganism – Wie KI-Verzicht zum Marketingfaktor werden könnte
AI Veganism – Wie KI-Verzicht zum Marketingfaktor werden könnte
Insight
4 Minuten
01.09.2025



Mit AI Veganism entsteht gerade ein Gegentrend zum KI-Hype: Verena Gründel, Gastgeberin der DMEXCO, beleuchtet, warum Menschen bewusst auf künstliche Intelligenz verzichten, welche ethischen, ökologischen und psychologischen Motive dahinterstehen – und wie daraus sogar neue Marketing-Positionierungen entstehen könnten.
KI zu nutzen, gehört längst zum guten Ton. Nicht nur im Business. Wer etwas auf sich hält, hat zumindest ChatGPT installiert und zieht die KI für alle Lebenslagen und Aufgaben zurate. Briefe ans Amt? Schreibt mir die KI. Rückenschmerzen? ChatGPT hat was dagegen. Das neue Software-Update? Natürlich mit eingebautem AI Agent.
Doch während es in unserer innovationsgetriebenen Marketing-Tech-Bubble nicht genug KI sein kann, beruflich wie privat, entsteht am anderen Ende des Tech-Affinitäts-Spektrums ein neuer Trend: AI Veganism.
Ja, richtig gehört. Die neue Spezies der KI-Veganerinnen und -Veganer vermeidet es ganz bewusst, künstliche Intelligenz zu nutzen.
Zwischen Haltung und Hightech
Ich spreche hier nicht von Late-Adoptern oder Technologieskeptikern, wie wir sie beim Aufkommen jeder neuen Technologie beobachten. Nein, KI-Veganer sind anders. Sie entscheiden sich aus ethischen, ökologischen oder psychologischen Gründen gegen die Nutzung. Sie haben also ähnliche Motive wie Ernährungsveganer.
Auf den ersten Blick wirkt KI-Veganismus wie eine kuriose Randbewegung, ein Hirngespinst, ein Buzzword. Doch ein genauerer Blick zeigt: Hier entsteht ein kultureller Reflex – oftmals von jungen, gebildeten Menschen – auf eine Technologie, die unsere Welt prägt wie kaum eine zuvor.
Drei Gründe für den KI-Verzicht
Studien wie die der Brigham Young University, Cambridge oder des MIT erklären die wichtigsten Motive der KI-Verweigerer:
● Ethische Gründe: Viele Menschen stören sich daran, dass KI-Modelle oft mit urheberrechtlich geschütztem Material trainiert werden ohne Zustimmung oder Vergütung der Autoren, Musiker oder Filmemacher, also der Rechteinhaber.
- KI-Veganer kritisieren die digitale Ausbeutung von Kreativen, klassische Veganer die Massentierhaltung.
● Ökologische Gründe: Der Energie- und Wasserverbrauch großer KI-Modelle ist enorm. Klima- und ressourcenbewusste Menschen kritisieren die inflationäre KI-Nutzung, weil sie alle aktuellen Bemühungen konterkariert, Treibhausgase zu reduzieren und die Erderwärmung zu stoppen.
- KI-Veganer sparen Wasser und Strom, indem sie keine KI nutzen, klassische Veganer verzichten auf Tierprodukte, weil diese in der Herstellung große Mengen Treibhausgase produzieren.
● Psychologische Gründe: Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass KI Bequemlichkeit fördert. Zum Beispiel zeigt eine Studie mit Wissenschaftlern: Wer ein höheres Vertrauen in generative KI hat, zeigt die Tendenz, weniger kritisch zu denken. KI-Veganer befürchten daher Trägheit, Kreativitätseinbußen und ein nachlassendes Urteilsvermögen.
- Wie klassische Veganer also aus Sorge um ihre körperliche Gesundheit auf jegliche Tierprodukte verzichten, leben KI-Veganer KI-abstinent, weil sie negative psychische und kognitive Folgen befürchten.
AI Veganism ist nicht Digital Detox
Die Forschenden betonen, dass es sich um dauerhafte, wertebasierte Entscheidungen handelt. Das unterscheidet die KI-Veganer von jenen, die einfach mal ne Pause von Social Media brauchen oder über Technologie-Overload klagen.
Als Branche sollten wir diese Bewegung nicht belächeln. Im Gegenteil, wir sollten sie als Anregung begreifen und im alltäglichen KI-Aktionismus immer mal wieder innehalten. Klar birgt künstliche Intelligenz mit allen ihren Möglichkeiten enormes Potenzial für Effizienz, Inspiration und neue Geschäftsmodelle. Und vieles, was noch möglich sein wird, können wir uns heute noch gar nicht vorstellen.
Doch wenn wir mit KI die Welt zum Besseren verändern wollen – und das muss das Ziel sein –, lohnt es sich, die Argumente derjenigen ernst zu nehmen, die sich bewusst gegen KI entscheiden. Denn ihre Haltung liefert wichtige Impulse für eine sozialverträgliche, nachhaltige und menschliche Zukunft mit Technologie.
Wir sollten uns immer wieder mit Fragen beschäftigen wie:
→ Wie können wir KI sozial verträglicher und nachhaltiger entwickeln?
→ Welche Transparenz braucht es beim Training und Einsatz?
→ Wie kommunizieren wir Verantwortung – nicht nur Funktionalität?
Neuer USP: AI free
Vielleicht liegt in der Kritik der KI-Veganer sogar eine Chance für ganz neue Positionierungen und neue-alte Geschäftsmodelle. Wie die Labels „bio“, „vegan“ oder „klimaneutral“ in der Lebensmittelbranche zu echten Wettbewerbsvorteilen bei bestimmten Zielgruppen wurden, könnte bald auch „ohne KI“ oder „klimaneutrale KI“ ein bewusstes Gütesiegel für Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen werden, das viele Menschen anspricht.
Es könnte ein Gegenpol zum aktuell verbreiteten KI-Washing entstehen: Wie das Handelsblatt sehr schön zusammengefasst hat, schmücken sich viele Unternehmen mit angeblichen KI-Erfolgen, die wenig oder gar nichts mit der Technologie zu tun haben. So lassen sich höhere Preise durchsetzen und Start-ups kommen allein durch das Schlagwort „AI inside“ leichter an Investorengelder.
Doch wie jeder Trend produziert auch dieser einen Gegentrend. AI Veganism ist also ein ganz normaler Reflex des Marktes. Wäre die Marketingindustrie nicht fahrlässig, wenn sie diese Gegenbewegung nicht mit speziellen Produkten oder Botschaften bedienen würde?
Natürlich ist die Zielgruppe der AI-Veganer klein. Aber das ist die der Ernährungsveganer auch – und dennoch rechtfertigt sie heute ganze vegane Supermarktregale, Restaurantkonzepte und Marketingkampagnen.
Und sicherlich lassen sich - wie durch “AI inside" - auch dank dem „AI free“-Siegel höhere Preise durchsetzen.

Die Autorin: Verena Gründel ist als Director Brand & Communications die offizielle Gastgeberin der DMEXCO und Mitglied des Management Boards. Sie gestaltet maßgeblich die strategische Weiterentwicklung und Positionierung des Events mit. Bis 2023 war sie Chefredakteurin des deutschen Marketing-Fachmediums W&V. Die ausgebildete Journalistin berichtete über 15 Jahre lang über die Digital- und Marketingbranche.
KI zu nutzen, gehört längst zum guten Ton. Nicht nur im Business. Wer etwas auf sich hält, hat zumindest ChatGPT installiert und zieht die KI für alle Lebenslagen und Aufgaben zurate. Briefe ans Amt? Schreibt mir die KI. Rückenschmerzen? ChatGPT hat was dagegen. Das neue Software-Update? Natürlich mit eingebautem AI Agent.
Doch während es in unserer innovationsgetriebenen Marketing-Tech-Bubble nicht genug KI sein kann, beruflich wie privat, entsteht am anderen Ende des Tech-Affinitäts-Spektrums ein neuer Trend: AI Veganism.
Ja, richtig gehört. Die neue Spezies der KI-Veganerinnen und -Veganer vermeidet es ganz bewusst, künstliche Intelligenz zu nutzen.
Zwischen Haltung und Hightech
Ich spreche hier nicht von Late-Adoptern oder Technologieskeptikern, wie wir sie beim Aufkommen jeder neuen Technologie beobachten. Nein, KI-Veganer sind anders. Sie entscheiden sich aus ethischen, ökologischen oder psychologischen Gründen gegen die Nutzung. Sie haben also ähnliche Motive wie Ernährungsveganer.
Auf den ersten Blick wirkt KI-Veganismus wie eine kuriose Randbewegung, ein Hirngespinst, ein Buzzword. Doch ein genauerer Blick zeigt: Hier entsteht ein kultureller Reflex – oftmals von jungen, gebildeten Menschen – auf eine Technologie, die unsere Welt prägt wie kaum eine zuvor.
Drei Gründe für den KI-Verzicht
Studien wie die der Brigham Young University, Cambridge oder des MIT erklären die wichtigsten Motive der KI-Verweigerer:
● Ethische Gründe: Viele Menschen stören sich daran, dass KI-Modelle oft mit urheberrechtlich geschütztem Material trainiert werden ohne Zustimmung oder Vergütung der Autoren, Musiker oder Filmemacher, also der Rechteinhaber.
- KI-Veganer kritisieren die digitale Ausbeutung von Kreativen, klassische Veganer die Massentierhaltung.
● Ökologische Gründe: Der Energie- und Wasserverbrauch großer KI-Modelle ist enorm. Klima- und ressourcenbewusste Menschen kritisieren die inflationäre KI-Nutzung, weil sie alle aktuellen Bemühungen konterkariert, Treibhausgase zu reduzieren und die Erderwärmung zu stoppen.
- KI-Veganer sparen Wasser und Strom, indem sie keine KI nutzen, klassische Veganer verzichten auf Tierprodukte, weil diese in der Herstellung große Mengen Treibhausgase produzieren.
● Psychologische Gründe: Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass KI Bequemlichkeit fördert. Zum Beispiel zeigt eine Studie mit Wissenschaftlern: Wer ein höheres Vertrauen in generative KI hat, zeigt die Tendenz, weniger kritisch zu denken. KI-Veganer befürchten daher Trägheit, Kreativitätseinbußen und ein nachlassendes Urteilsvermögen.
- Wie klassische Veganer also aus Sorge um ihre körperliche Gesundheit auf jegliche Tierprodukte verzichten, leben KI-Veganer KI-abstinent, weil sie negative psychische und kognitive Folgen befürchten.
AI Veganism ist nicht Digital Detox
Die Forschenden betonen, dass es sich um dauerhafte, wertebasierte Entscheidungen handelt. Das unterscheidet die KI-Veganer von jenen, die einfach mal ne Pause von Social Media brauchen oder über Technologie-Overload klagen.
Als Branche sollten wir diese Bewegung nicht belächeln. Im Gegenteil, wir sollten sie als Anregung begreifen und im alltäglichen KI-Aktionismus immer mal wieder innehalten. Klar birgt künstliche Intelligenz mit allen ihren Möglichkeiten enormes Potenzial für Effizienz, Inspiration und neue Geschäftsmodelle. Und vieles, was noch möglich sein wird, können wir uns heute noch gar nicht vorstellen.
Doch wenn wir mit KI die Welt zum Besseren verändern wollen – und das muss das Ziel sein –, lohnt es sich, die Argumente derjenigen ernst zu nehmen, die sich bewusst gegen KI entscheiden. Denn ihre Haltung liefert wichtige Impulse für eine sozialverträgliche, nachhaltige und menschliche Zukunft mit Technologie.
Wir sollten uns immer wieder mit Fragen beschäftigen wie:
→ Wie können wir KI sozial verträglicher und nachhaltiger entwickeln?
→ Welche Transparenz braucht es beim Training und Einsatz?
→ Wie kommunizieren wir Verantwortung – nicht nur Funktionalität?
Neuer USP: AI free
Vielleicht liegt in der Kritik der KI-Veganer sogar eine Chance für ganz neue Positionierungen und neue-alte Geschäftsmodelle. Wie die Labels „bio“, „vegan“ oder „klimaneutral“ in der Lebensmittelbranche zu echten Wettbewerbsvorteilen bei bestimmten Zielgruppen wurden, könnte bald auch „ohne KI“ oder „klimaneutrale KI“ ein bewusstes Gütesiegel für Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen werden, das viele Menschen anspricht.
Es könnte ein Gegenpol zum aktuell verbreiteten KI-Washing entstehen: Wie das Handelsblatt sehr schön zusammengefasst hat, schmücken sich viele Unternehmen mit angeblichen KI-Erfolgen, die wenig oder gar nichts mit der Technologie zu tun haben. So lassen sich höhere Preise durchsetzen und Start-ups kommen allein durch das Schlagwort „AI inside“ leichter an Investorengelder.
Doch wie jeder Trend produziert auch dieser einen Gegentrend. AI Veganism ist also ein ganz normaler Reflex des Marktes. Wäre die Marketingindustrie nicht fahrlässig, wenn sie diese Gegenbewegung nicht mit speziellen Produkten oder Botschaften bedienen würde?
Natürlich ist die Zielgruppe der AI-Veganer klein. Aber das ist die der Ernährungsveganer auch – und dennoch rechtfertigt sie heute ganze vegane Supermarktregale, Restaurantkonzepte und Marketingkampagnen.
Und sicherlich lassen sich - wie durch “AI inside" - auch dank dem „AI free“-Siegel höhere Preise durchsetzen.

Die Autorin: Verena Gründel ist als Director Brand & Communications die offizielle Gastgeberin der DMEXCO und Mitglied des Management Boards. Sie gestaltet maßgeblich die strategische Weiterentwicklung und Positionierung des Events mit. Bis 2023 war sie Chefredakteurin des deutschen Marketing-Fachmediums W&V. Die ausgebildete Journalistin berichtete über 15 Jahre lang über die Digital- und Marketingbranche.
KI zu nutzen, gehört längst zum guten Ton. Nicht nur im Business. Wer etwas auf sich hält, hat zumindest ChatGPT installiert und zieht die KI für alle Lebenslagen und Aufgaben zurate. Briefe ans Amt? Schreibt mir die KI. Rückenschmerzen? ChatGPT hat was dagegen. Das neue Software-Update? Natürlich mit eingebautem AI Agent.
Doch während es in unserer innovationsgetriebenen Marketing-Tech-Bubble nicht genug KI sein kann, beruflich wie privat, entsteht am anderen Ende des Tech-Affinitäts-Spektrums ein neuer Trend: AI Veganism.
Ja, richtig gehört. Die neue Spezies der KI-Veganerinnen und -Veganer vermeidet es ganz bewusst, künstliche Intelligenz zu nutzen.
Zwischen Haltung und Hightech
Ich spreche hier nicht von Late-Adoptern oder Technologieskeptikern, wie wir sie beim Aufkommen jeder neuen Technologie beobachten. Nein, KI-Veganer sind anders. Sie entscheiden sich aus ethischen, ökologischen oder psychologischen Gründen gegen die Nutzung. Sie haben also ähnliche Motive wie Ernährungsveganer.
Auf den ersten Blick wirkt KI-Veganismus wie eine kuriose Randbewegung, ein Hirngespinst, ein Buzzword. Doch ein genauerer Blick zeigt: Hier entsteht ein kultureller Reflex – oftmals von jungen, gebildeten Menschen – auf eine Technologie, die unsere Welt prägt wie kaum eine zuvor.
Drei Gründe für den KI-Verzicht
Studien wie die der Brigham Young University, Cambridge oder des MIT erklären die wichtigsten Motive der KI-Verweigerer:
● Ethische Gründe: Viele Menschen stören sich daran, dass KI-Modelle oft mit urheberrechtlich geschütztem Material trainiert werden ohne Zustimmung oder Vergütung der Autoren, Musiker oder Filmemacher, also der Rechteinhaber.
- KI-Veganer kritisieren die digitale Ausbeutung von Kreativen, klassische Veganer die Massentierhaltung.
● Ökologische Gründe: Der Energie- und Wasserverbrauch großer KI-Modelle ist enorm. Klima- und ressourcenbewusste Menschen kritisieren die inflationäre KI-Nutzung, weil sie alle aktuellen Bemühungen konterkariert, Treibhausgase zu reduzieren und die Erderwärmung zu stoppen.
- KI-Veganer sparen Wasser und Strom, indem sie keine KI nutzen, klassische Veganer verzichten auf Tierprodukte, weil diese in der Herstellung große Mengen Treibhausgase produzieren.
● Psychologische Gründe: Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass KI Bequemlichkeit fördert. Zum Beispiel zeigt eine Studie mit Wissenschaftlern: Wer ein höheres Vertrauen in generative KI hat, zeigt die Tendenz, weniger kritisch zu denken. KI-Veganer befürchten daher Trägheit, Kreativitätseinbußen und ein nachlassendes Urteilsvermögen.
- Wie klassische Veganer also aus Sorge um ihre körperliche Gesundheit auf jegliche Tierprodukte verzichten, leben KI-Veganer KI-abstinent, weil sie negative psychische und kognitive Folgen befürchten.
AI Veganism ist nicht Digital Detox
Die Forschenden betonen, dass es sich um dauerhafte, wertebasierte Entscheidungen handelt. Das unterscheidet die KI-Veganer von jenen, die einfach mal ne Pause von Social Media brauchen oder über Technologie-Overload klagen.
Als Branche sollten wir diese Bewegung nicht belächeln. Im Gegenteil, wir sollten sie als Anregung begreifen und im alltäglichen KI-Aktionismus immer mal wieder innehalten. Klar birgt künstliche Intelligenz mit allen ihren Möglichkeiten enormes Potenzial für Effizienz, Inspiration und neue Geschäftsmodelle. Und vieles, was noch möglich sein wird, können wir uns heute noch gar nicht vorstellen.
Doch wenn wir mit KI die Welt zum Besseren verändern wollen – und das muss das Ziel sein –, lohnt es sich, die Argumente derjenigen ernst zu nehmen, die sich bewusst gegen KI entscheiden. Denn ihre Haltung liefert wichtige Impulse für eine sozialverträgliche, nachhaltige und menschliche Zukunft mit Technologie.
Wir sollten uns immer wieder mit Fragen beschäftigen wie:
→ Wie können wir KI sozial verträglicher und nachhaltiger entwickeln?
→ Welche Transparenz braucht es beim Training und Einsatz?
→ Wie kommunizieren wir Verantwortung – nicht nur Funktionalität?
Neuer USP: AI free
Vielleicht liegt in der Kritik der KI-Veganer sogar eine Chance für ganz neue Positionierungen und neue-alte Geschäftsmodelle. Wie die Labels „bio“, „vegan“ oder „klimaneutral“ in der Lebensmittelbranche zu echten Wettbewerbsvorteilen bei bestimmten Zielgruppen wurden, könnte bald auch „ohne KI“ oder „klimaneutrale KI“ ein bewusstes Gütesiegel für Inhalte, Produkte oder Dienstleistungen werden, das viele Menschen anspricht.
Es könnte ein Gegenpol zum aktuell verbreiteten KI-Washing entstehen: Wie das Handelsblatt sehr schön zusammengefasst hat, schmücken sich viele Unternehmen mit angeblichen KI-Erfolgen, die wenig oder gar nichts mit der Technologie zu tun haben. So lassen sich höhere Preise durchsetzen und Start-ups kommen allein durch das Schlagwort „AI inside“ leichter an Investorengelder.
Doch wie jeder Trend produziert auch dieser einen Gegentrend. AI Veganism ist also ein ganz normaler Reflex des Marktes. Wäre die Marketingindustrie nicht fahrlässig, wenn sie diese Gegenbewegung nicht mit speziellen Produkten oder Botschaften bedienen würde?
Natürlich ist die Zielgruppe der AI-Veganer klein. Aber das ist die der Ernährungsveganer auch – und dennoch rechtfertigt sie heute ganze vegane Supermarktregale, Restaurantkonzepte und Marketingkampagnen.
Und sicherlich lassen sich - wie durch “AI inside" - auch dank dem „AI free“-Siegel höhere Preise durchsetzen.

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