André Jonker: „Wir bauen KI, die für uns arbeitet“

André Jonker: „Wir bauen KI, die für uns arbeitet“

Interview

5 Minuten

Mozart Bett hat sich in kurzer Zeit als Anbieter hochwertiger Boxspringbetten im E-Commerce etabliert – mit einem klar digitalen Mindset. Im Interview spricht Mitgründer André Jonker über datengetriebenes Marketing, den gezielten KI-Einsatz im Kundenservice und die Vision einer nahezu autonomen Content-Produktion.

André, ihr habt Mozart Bett 2021 gegründet. Seit wann spielt Künstliche Intelligenz bei euch eine Rolle?

Das kam Schritt für Schritt. Wir sind in der Anfangszeit ohne konkreten KI-Plan gestartet. Aber als der Boom um Generative AI kam, haben wir uns intensiv damit auseinandergesetzt – und schnell erkannt, wie stark man sie einsetzen kann. Heute ist KI bei uns in vielen Bereichen integriert, vom Kundensupport über Dashboarding bis hin zur Marketingautomatisierung.

Wo genau kommt KI im Marketing zum Einsatz?

Ein Beispiel ist die Automatisierung von A/B-Tests. Die KI unterstützt uns bei der Ideenfindung und der Qualitätssicherung: Sie erstellt Screenshots, prüft Darstellungen auf verschiedenen Geräten und vergleicht Entwürfe mit Live-Versionen. Außerdem nutzen wir KI, um Werbemittel zu variieren, also zum Beispiel unterschiedliche Bild-Text-Kombinationen für Meta-Kampagnen zu generieren. Vieles davon wäre manuell gar nicht machbar.

Ihr nutzt KI auch zur Datenanalyse.

Ja, genau. Früher war unser Data Scientist über Monate damit beschäftigt, Dashboards zu bauen. Jetzt gibt es eine strukturierte Datenbank, die von einer KI direkt abgefragt wird – per Prompt. In Sekunden haben wir die Umsatzentwicklung oder andere Kennzahlen visuell aufbereitet. Das reduziert den Aufwand um 99 Prozent und ist für uns ein echter Game Changer. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht Analysen, die vorher an Ressourcen gescheitert wären.

Mozart Bett: 75 Prozent der Mails werden mit KI beantwortet

Der Kundenservice ist ein weiteres Einsatzfeld. Wie hilft euch KI dort?

Wir bearbeiten rund 2000 E-Mail-Tickets im Monat. Davon können inzwischen etwa 75 Prozent automatisiert mit KI beantwortet werden – von einfachen „Wo bleibt mein Bett?“-Anfragen bis zu komplexeren Themen wie Produktmängeln. Für Letztere nutzen wir spezialisierte KI-Modelle, die fallbasiert trainiert wurden. Der finale Check erfolgt dann noch durch unsere Support-Mitarbeitenden. Das funktioniert alles ziemlich reibungslos.

Welche Sprachmodelle kommen dabei zum Einsatz?

Wir setzen nicht nur auf GPT-4, sondern je nach Anwendungsfall auch auf Claude oder andere Modelle. Unser Team testet regelmäßig, welches Modell für welche Art von Anfrage am besten geeignet ist. Manchmal ist GPT schneller, manchmal Claude präziser. Wichtig ist für uns die Effizienz – nicht das Label.

Designvorschlag fürs Schlafzimmer

Im Marketingbereich sind Bilder und Videos essenziell. Welche Rolle spielt dort KI?

Eine immer größere. Wir nutzen KI beispielsweise zur Erstellung von Produkt-Renderings. Die sehen mittlerweile so echt aus, dass du sie kaum von Fotos unterscheiden kannst. Was uns noch fehlt, ist eine Lösung für emotionale Szenenbilder oder Video-Ads – aber sobald die Modelle stabil genug sind, wird das ein echter Game Changer. Vor allem weil wir große Produkte wie Betten nicht einfach so zu einem Fotoshooting schicken können…

In einem KI-Prototyp habt ihr versucht, das Konfigurator-Erlebnis zu überarbeiten. Mit Erfolg?

Die Idee: Ein Kunde schreibt per WhatsApp „Ich suche ein Boxspringbett in 180x200“, schickt ein Bild seines Schlafzimmers mit – und die KI erstellt einen Designvorschlag, direkt im Konfigurator. Das ist aktuell noch ein Experiment, aber genau das sind für uns spannende Felder, um den Onlinehandel individueller zu machen.

Abschließend: Was ist euer übergeordnetes Ziel im Umgang mit KI?

Wir wollen KI nicht nur zur Effizienzsteigerung einsetzen, sondern so ausstatten, dass sie echte Aufgaben für uns übernimmt. Der Fokus hat sich verschoben: Weg von „Wie kann die KI mir helfen?“ hin zu „Wie bauen wir KI, die für uns arbeitet?“ Genau das ist unsere Perspektive auf modernes Company Building im E-Commerce.

Interview: Helmut van Rinsum

André Jonker ist Seriengründer aus Leidenschaft. Der 31-jährige Betriebswirt hat gemeinsam mit seinem Team den Online-Shop „Mozart Bett“ ohne fremdes Kapital in nur drei Jahren auf einen Umsatz von 25 Millionen Euro gebracht. Sein Erfolgsrezept: schlanke Prozesse, eine starke Marke und tiefes Digital-Know-how. Jonker ist Mentor bei der Founders League und gibt sein Wissen an junge Unternehmer weiter. Oft stellt er dabei fest, dass zwischen Potenzial und Erfolg im E-Commerce eine Lücke klafft. Diese schließt er mit Rat, Netzwerk und einem Gespür für Synergien.

 

André, ihr habt Mozart Bett 2021 gegründet. Seit wann spielt Künstliche Intelligenz bei euch eine Rolle?

Das kam Schritt für Schritt. Wir sind in der Anfangszeit ohne konkreten KI-Plan gestartet. Aber als der Boom um Generative AI kam, haben wir uns intensiv damit auseinandergesetzt – und schnell erkannt, wie stark man sie einsetzen kann. Heute ist KI bei uns in vielen Bereichen integriert, vom Kundensupport über Dashboarding bis hin zur Marketingautomatisierung.

Wo genau kommt KI im Marketing zum Einsatz?

Ein Beispiel ist die Automatisierung von A/B-Tests. Die KI unterstützt uns bei der Ideenfindung und der Qualitätssicherung: Sie erstellt Screenshots, prüft Darstellungen auf verschiedenen Geräten und vergleicht Entwürfe mit Live-Versionen. Außerdem nutzen wir KI, um Werbemittel zu variieren, also zum Beispiel unterschiedliche Bild-Text-Kombinationen für Meta-Kampagnen zu generieren. Vieles davon wäre manuell gar nicht machbar.

Ihr nutzt KI auch zur Datenanalyse.

Ja, genau. Früher war unser Data Scientist über Monate damit beschäftigt, Dashboards zu bauen. Jetzt gibt es eine strukturierte Datenbank, die von einer KI direkt abgefragt wird – per Prompt. In Sekunden haben wir die Umsatzentwicklung oder andere Kennzahlen visuell aufbereitet. Das reduziert den Aufwand um 99 Prozent und ist für uns ein echter Game Changer. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht Analysen, die vorher an Ressourcen gescheitert wären.

Mozart Bett: 75 Prozent der Mails werden mit KI beantwortet

Der Kundenservice ist ein weiteres Einsatzfeld. Wie hilft euch KI dort?

Wir bearbeiten rund 2000 E-Mail-Tickets im Monat. Davon können inzwischen etwa 75 Prozent automatisiert mit KI beantwortet werden – von einfachen „Wo bleibt mein Bett?“-Anfragen bis zu komplexeren Themen wie Produktmängeln. Für Letztere nutzen wir spezialisierte KI-Modelle, die fallbasiert trainiert wurden. Der finale Check erfolgt dann noch durch unsere Support-Mitarbeitenden. Das funktioniert alles ziemlich reibungslos.

Welche Sprachmodelle kommen dabei zum Einsatz?

Wir setzen nicht nur auf GPT-4, sondern je nach Anwendungsfall auch auf Claude oder andere Modelle. Unser Team testet regelmäßig, welches Modell für welche Art von Anfrage am besten geeignet ist. Manchmal ist GPT schneller, manchmal Claude präziser. Wichtig ist für uns die Effizienz – nicht das Label.

Designvorschlag fürs Schlafzimmer

Im Marketingbereich sind Bilder und Videos essenziell. Welche Rolle spielt dort KI?

Eine immer größere. Wir nutzen KI beispielsweise zur Erstellung von Produkt-Renderings. Die sehen mittlerweile so echt aus, dass du sie kaum von Fotos unterscheiden kannst. Was uns noch fehlt, ist eine Lösung für emotionale Szenenbilder oder Video-Ads – aber sobald die Modelle stabil genug sind, wird das ein echter Game Changer. Vor allem weil wir große Produkte wie Betten nicht einfach so zu einem Fotoshooting schicken können…

In einem KI-Prototyp habt ihr versucht, das Konfigurator-Erlebnis zu überarbeiten. Mit Erfolg?

Die Idee: Ein Kunde schreibt per WhatsApp „Ich suche ein Boxspringbett in 180x200“, schickt ein Bild seines Schlafzimmers mit – und die KI erstellt einen Designvorschlag, direkt im Konfigurator. Das ist aktuell noch ein Experiment, aber genau das sind für uns spannende Felder, um den Onlinehandel individueller zu machen.

Abschließend: Was ist euer übergeordnetes Ziel im Umgang mit KI?

Wir wollen KI nicht nur zur Effizienzsteigerung einsetzen, sondern so ausstatten, dass sie echte Aufgaben für uns übernimmt. Der Fokus hat sich verschoben: Weg von „Wie kann die KI mir helfen?“ hin zu „Wie bauen wir KI, die für uns arbeitet?“ Genau das ist unsere Perspektive auf modernes Company Building im E-Commerce.

Interview: Helmut van Rinsum

André Jonker ist Seriengründer aus Leidenschaft. Der 31-jährige Betriebswirt hat gemeinsam mit seinem Team den Online-Shop „Mozart Bett“ ohne fremdes Kapital in nur drei Jahren auf einen Umsatz von 25 Millionen Euro gebracht. Sein Erfolgsrezept: schlanke Prozesse, eine starke Marke und tiefes Digital-Know-how. Jonker ist Mentor bei der Founders League und gibt sein Wissen an junge Unternehmer weiter. Oft stellt er dabei fest, dass zwischen Potenzial und Erfolg im E-Commerce eine Lücke klafft. Diese schließt er mit Rat, Netzwerk und einem Gespür für Synergien.

 

André, ihr habt Mozart Bett 2021 gegründet. Seit wann spielt Künstliche Intelligenz bei euch eine Rolle?

Das kam Schritt für Schritt. Wir sind in der Anfangszeit ohne konkreten KI-Plan gestartet. Aber als der Boom um Generative AI kam, haben wir uns intensiv damit auseinandergesetzt – und schnell erkannt, wie stark man sie einsetzen kann. Heute ist KI bei uns in vielen Bereichen integriert, vom Kundensupport über Dashboarding bis hin zur Marketingautomatisierung.

Wo genau kommt KI im Marketing zum Einsatz?

Ein Beispiel ist die Automatisierung von A/B-Tests. Die KI unterstützt uns bei der Ideenfindung und der Qualitätssicherung: Sie erstellt Screenshots, prüft Darstellungen auf verschiedenen Geräten und vergleicht Entwürfe mit Live-Versionen. Außerdem nutzen wir KI, um Werbemittel zu variieren, also zum Beispiel unterschiedliche Bild-Text-Kombinationen für Meta-Kampagnen zu generieren. Vieles davon wäre manuell gar nicht machbar.

Ihr nutzt KI auch zur Datenanalyse.

Ja, genau. Früher war unser Data Scientist über Monate damit beschäftigt, Dashboards zu bauen. Jetzt gibt es eine strukturierte Datenbank, die von einer KI direkt abgefragt wird – per Prompt. In Sekunden haben wir die Umsatzentwicklung oder andere Kennzahlen visuell aufbereitet. Das reduziert den Aufwand um 99 Prozent und ist für uns ein echter Game Changer. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht Analysen, die vorher an Ressourcen gescheitert wären.

Mozart Bett: 75 Prozent der Mails werden mit KI beantwortet

Der Kundenservice ist ein weiteres Einsatzfeld. Wie hilft euch KI dort?

Wir bearbeiten rund 2000 E-Mail-Tickets im Monat. Davon können inzwischen etwa 75 Prozent automatisiert mit KI beantwortet werden – von einfachen „Wo bleibt mein Bett?“-Anfragen bis zu komplexeren Themen wie Produktmängeln. Für Letztere nutzen wir spezialisierte KI-Modelle, die fallbasiert trainiert wurden. Der finale Check erfolgt dann noch durch unsere Support-Mitarbeitenden. Das funktioniert alles ziemlich reibungslos.

Welche Sprachmodelle kommen dabei zum Einsatz?

Wir setzen nicht nur auf GPT-4, sondern je nach Anwendungsfall auch auf Claude oder andere Modelle. Unser Team testet regelmäßig, welches Modell für welche Art von Anfrage am besten geeignet ist. Manchmal ist GPT schneller, manchmal Claude präziser. Wichtig ist für uns die Effizienz – nicht das Label.

Designvorschlag fürs Schlafzimmer

Im Marketingbereich sind Bilder und Videos essenziell. Welche Rolle spielt dort KI?

Eine immer größere. Wir nutzen KI beispielsweise zur Erstellung von Produkt-Renderings. Die sehen mittlerweile so echt aus, dass du sie kaum von Fotos unterscheiden kannst. Was uns noch fehlt, ist eine Lösung für emotionale Szenenbilder oder Video-Ads – aber sobald die Modelle stabil genug sind, wird das ein echter Game Changer. Vor allem weil wir große Produkte wie Betten nicht einfach so zu einem Fotoshooting schicken können…

In einem KI-Prototyp habt ihr versucht, das Konfigurator-Erlebnis zu überarbeiten. Mit Erfolg?

Die Idee: Ein Kunde schreibt per WhatsApp „Ich suche ein Boxspringbett in 180x200“, schickt ein Bild seines Schlafzimmers mit – und die KI erstellt einen Designvorschlag, direkt im Konfigurator. Das ist aktuell noch ein Experiment, aber genau das sind für uns spannende Felder, um den Onlinehandel individueller zu machen.

Abschließend: Was ist euer übergeordnetes Ziel im Umgang mit KI?

Wir wollen KI nicht nur zur Effizienzsteigerung einsetzen, sondern so ausstatten, dass sie echte Aufgaben für uns übernimmt. Der Fokus hat sich verschoben: Weg von „Wie kann die KI mir helfen?“ hin zu „Wie bauen wir KI, die für uns arbeitet?“ Genau das ist unsere Perspektive auf modernes Company Building im E-Commerce.

Interview: Helmut van Rinsum

André Jonker ist Seriengründer aus Leidenschaft. Der 31-jährige Betriebswirt hat gemeinsam mit seinem Team den Online-Shop „Mozart Bett“ ohne fremdes Kapital in nur drei Jahren auf einen Umsatz von 25 Millionen Euro gebracht. Sein Erfolgsrezept: schlanke Prozesse, eine starke Marke und tiefes Digital-Know-how. Jonker ist Mentor bei der Founders League und gibt sein Wissen an junge Unternehmer weiter. Oft stellt er dabei fest, dass zwischen Potenzial und Erfolg im E-Commerce eine Lücke klafft. Diese schließt er mit Rat, Netzwerk und einem Gespür für Synergien.

 

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